Die Erinnerung an Thälmann ist aus dem Rahmen gefallen

4. September 2014

Von Jürgen Powollik

Die OTZ berichtete von der Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte des früheren KZ Buchenwald anlässlich des 70. Jahrestages der Ermordung von Ernst Thälmann. Ich war Teilnehmer dieser würdigen Veranstaltung. Was mir beim Betreten der Gedenkstätte auffiel, war, dass nichts auf diese Veranstaltung hinwies. So dass viele der Besucher keine Kenntnis erhielten und die Gedenkstätte vorher verließen. Nach den Worten des Direktor der KZ-Gedenkstätte Rikola-Gunnar Lüttgenau im zitierten Interview, dass die Erinnerung an den Märtyrer nicht mehr die Bedeutung hat und deshalb „ist die Erinnerung an Ernst Thälmann aus dem Rahmen gefallen.“
Welcher Rahmen ist das und ist Antifaschismus heute nicht genau so wichtig, wie im 20. Jahrhundert? Der Landtag diskutiert am 22.08.2014 den Bericht des Untersuchungsausschusses zur NSU, rechte Straftaten sind heute leider an der Tagesordnung und dann noch die Zustände in der Ukraine. In einer solchen Zeit soll die Erinnerung an kommunistische Antifaschisten aus dem Rahmen fallen? Herr Lüttgenau bedenken sie, der Schoß ist fruchtbar noch aus dem der Faschismus kroch.

veröffentlicht am 26.08.2014 in der OTZ