Verstärkung für die Rudolstädter Basisgruppe des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (TVVdN/BdA)

8. September 2014

Von Jürgen Powollik

Am Weltfriedenstag, an dem vor 75 Jahren der 2. Weltenbrand durch das faschistische Deutschland vom Zaun gebrochen wurde, trafen sich Bürger unserer Stadt, um die Basisgruppe des TVVdN/BdA zu verstärken. Wir kannten uns schon aus gemeinsamen Fahrten zu den Gedenkstätten der Verbrechen der Faschisten und dem Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht jeweils im Januar in Berlin. Trotz unterschiedlicher Biographien eint der Antifaschismus alle Beteiligten. Es wurden Aspekte der Erinnerungskultur diskutiert und eine damals betroffene Bürgerin berichtete aus ihrem Schicksal als Kind des NS – Lebensborn. Dabei erfuhren wir tief bewegt von einer weiteren Facette der menschenverachtenden Ideologie im Dritten Reich der Nazis, in dem Kinder zur Ware wurden. Uns wurde klar, wie wichtig es ist, dass die letzten Zeugen dieser schrecklichen Zeit, besonders unserer Jugend, aus eigenem Erleben die Ursachen und die Folgen des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen verständlich machen. Dies ist besonders in der heutigen Zeit, in der Geschichtsrevisionismus in einem großen Maßstab betrieben wird, für ihre Persönlichkeitsentwicklung nach unserer Meinung sehr wichtig.
Dieser Revisionismus drückte sich für mich leider am gleichen Abend in den Reden der Präsidenten von Polen und Deutschland anlässlich der Erinnerung an den Beschuss der Westerplatte bei Gdansk vor 75 Jahren, aus, als der Beginn des 2. Weltkrieges mit der Krise in der Ukraine verglichen wurde. Russland wird wieder einmal zum Aggressor. Wiederholt sich unsägliche Geschichte?
Ein Aspekt der Arbeit des Verbandes ist auch die praktische Solidarität. Wir sprachen über die anstrengende Arbeit und auch die Erfolge von Solidarität, in diesem Fall mit Kuba. Es muss schon ein tolles Gefühl sein, wenn man als Überbringer von Solidaritätsgütern die Warmherzigkeit der Kubaner erleben darf. Spontan wurde Geld gespendet.
Der Direktkandidat der LINKEN für den Thüringer Landtag, Rainer Kräuter, nahm am Treffen teil, stellte sich und seine Biografie sowie seine Arbeitsschwerpunkte als Abgeordneter vor. Beamte in Behörden und Ämtern sollen aktive Helfer für die Bürger werden, dies ist eines seiner Ziele. Hoffen wir, dass dies gelingt.
Zum Abschluss ließen Teilnehmer der Zusammenkunft mit Rainer Kräuter blaue Luftballons mit persönliche Wünschen für eine friedliche Zukunft in den Himmel über Rudolstadt steigen.
Am 10.09.2014 führte die NPD in Rudolstadt eine Wahlkampfveranstaltung durch. Gemeinsam mit Bürgern der Stadt stellen wir uns im 75. Jahr des Beginns des 2. Weltkrieges ihnen entgegen.