Ostermarsch 2023 in Ohrdruf

8. April 2023

Autor: Jürgen Powollik (BG SLF-RU)

Ca. 60 Friedensfreund:innen trafen sich bei regnerischem Wetter in Ohrdruf an der Gedenkstätte für die 5.000 Opfer des KZ-Außenlagers S III. Dieses wurde von der SS Ende 1944 auch zum Bau der Stollenanlagen im Jonastal eingerichtet. Eine Woche vorher fand im Jonastal eine würdige Veranstaltung zur Erinnerung an die Opfer der KZ-Außenlagers S III statt. Mit dem zu erwartenden Zusammenbruch des deutschen Faschismus wurden am 2. April 1945 die noch lebenden Häftlinge auf den Todesmarsch
zum KZ Buchenwald geschickt. 3200 waren vorher im Lager ermordet.
78 Jahre später befinden wir uns am Rande eines nächsten und sicherlich letzten Weltkrieges, der die Menschheit durch die Nuklearwaffen vollständig vernichten kann. Die Redebeiträge gingen unterschiedlich auf die Ursachen dieses Krieges in der Ukraine ein. Was alle einte, war die Forderung nach einem unverzüglichen Waffenstillstand, dem Ende der Waffenlieferungen und Friedensverhandlungen für alle Kriege derzeit auf unserer Erde. Diesmal sollte es keinen Marsch zum Truppenübungsplatz der Bundeswehr geben. Ob diese Entscheidung der Organisatoren nach dem die Weltuntergangsuhr wegen eines atomaren Infernos kürzlich von Wissenschaftlern nach vorn gestellt wurde, die richtige war, wage ich zu bezweifeln. Leider gelingt es trotz der großen Gefahren, die aus dieser militärischen Auseinandersetzung als Stellvertreterkrieg resultieren, nicht mehr Menschen zu gewinnen, Gesicht zu zeigen.


„Ich bin für das Leben und gegen den Tod. Ich bin für Frieden und gegen den Krieg.“

Pablo Picasso, 1950