5. Februar: Gedenken an Theodor Neubauer in Erfurt

3. Februar 2015

Vor 70 Jahren wurde Theodor Neubauer in faschistischer Gefangenschaft ermordet. Er war Lehrer, Historiker, Abgeordneter der KPD im Thüringer Landtag und im Reichstag sowie aktiver Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Neubauer wuchs in Erfurt auf, besuchte hier die Schule, forschte über die Geschichte der Stadt und war als Lehrer am Königin-Luise-Gymnasium tätig. Nach kurzen Mitgliedschaften in der „Deutschen Demokratischen Partei“ sowie der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ und seiner Beteiligung am Generalstreik gegen den „Kapp-Putsch“ 1920 fand er 1920 seine politische Heimat in der „Kommunistischen Partei Deutschlands“. 1921 wurde er in den Thüringer Landtag gewählt und übernahm im Oktober 1923 für kurze Zeit in der aus SPD und KPD gebildeten Landesregierung das Amt als „Staatsrat für Gotha“. Nach dem Einmarsch der Reichswehr in Thüringen im November 1923, die die gewählte Landesregierung absetzte, floh Neubauer ins Rheinland. Von 1924 bis 1933 saß er für die KPD im Reichstag.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten ging Neubauer im März 1933 in den Untergrund und wurde am 13. August des gleichen Jahres verhaftet – unter anderem im Konzentrationslager Buchenwald. 1939 wurde er aus der faschistischen Haft entlassen und zog nach Tabarz im Thüringer Wald. Unter anderem mit dem Magnus Poser baute er ein Widerstandsnetz („Neubauer-Poser-Gruppe“) auf, die für einen Zusammenschluss aller NS-Gegner eintrat. Am 14. Juli 1944 wurde Neubauer erneut verhaftet und am 8. Januar 1945 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ am berüchtigten Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt. Am 5. Februar 1945 wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Wir gedenken und ehren Theodor Neubauer am 70. Jahrestag seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten. Im 70. Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus verbinden wir das Gedenken mit dem Aufruf, auch heute Protest und Widerstand gegen Antisemitismus, Rassismus und Neofaschismus zu leisten.

Donnerstag, 5. Februar 2015, 15 Uhr, Universität Erfurt (an der Stele für Theodor Neubauer)

RednerInnen: Ein/e VertreterIn des Studierendenrats der Universität Erfurt sowie Elke Pudszuhn (Vorsitzende der Thüringer Vereinigung der der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen)

Veranstalter: Studierendenrat der Universität Erfurt und Thüringer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen

Hinweis: Wir bitten darum, keine Fahnen, Transparente etc. von politischen Parteien zu zeigen.