Suhl: Erinnern, Gedenken, Mahnen

8. September 2016

Seit 1945 ist der 2. Sonntag im September der Mahn- und Gedenktag für die Opfer des Faschismus. Seit 1990 wird der Tag als Tag der Erinnerung und Mahnung begangen.

In diesem Jahr wird am Sonntag, dem 11. September um 10.00 Uhr, am Denkmal der antifaschistischen Widerstandskämpfer im Suhler Stadtpark an die Opfer erinnert und aufgerufen, gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Krieg, für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander der Menschen einzutreten, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter, sozialem Status und Religionszugehörigkeit.

Die Gedenkworte spricht Herr Jochen Traut vom Sprecherrat der Basisgruppe Suhl/Südthüringen des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten.

Im Vorfeld des Gedenktages wird am Freitag um 18.00 Uhr im Klappstuhl-Kino in Suhl-Mäbendorf der nie aufgeführte Film „Laß mich doch eine Taube sein“ (DDR – Jugoslawien, 1989) gezeigt. Roman und Drehbuch von Wolfgang Held, Weimar. Mit u.a. den Schauspielern Manfred Möck, GjkoMitic, Vanja Drach, Marina Markovic, Hildegard Alex.

1943 wird in Slowenien die Partisaneneinheit „Ernst Thälmann“ gebildet, die sich aus Angehörigen der deutschen Minderheit und Überläufern der Wehrmacht zusammensetzt. Die junge Anna Sulka gehört dazu. Ihr Bruder Josef ist bei der Waffen-SS. Der Vater Hans möchte sich aus den Kämpfen heraushalten. Vergeblich erklärt er seinem Enkel Boris, dass er eine Taube, kein Habicht sein möchte, sich nicht gegen eines seiner Kinder entscheiden will. Er betreibt einen Handel und ist – wegen der Passierscheine – auf die Hilfe des SS–Kommandeurs Schnitzinger angewiesen. Der versucht über Sulka an die Partisanen heranzukommen. Nach der gewaltsamen Befreiung von Geiseln durch die Partisanen erpresst er den jungen Josef Sulka. Die Partisanen werden aufgerieben. Der den Betrug erkennende Vater erschießt seinen Sohn.