Gedenken in Bechstedt

7. Januar 2020

Am 19. Dezember gedachten einige Bürger aus Bechstedt und Umgebung gemeinsam mit Kameraden der Thüringer VVN-BdA den 1941 zwölf hier ermordeten polnischen KZ-Häftlingen aus dem Lager Buchenwald in der Gedenkanlage am Rande der Gemeinde Bechstedt. Die 12 waren Opfer des faschistischen Terrorsystems von 1933 bis zum Tag der Befreiung 1945, der sich im kommenden Jahr zum 75. mal jährt. Muss nun mal Schluss sein mit dem Erinnern? Wir sagen nein, denn auch der Innenminister der Bundesrepublik hat erkannt, dass Rechtsradikalismus und Rassismus sich nicht nur in Deutschland ausbreiten. Ob seiner Erkenntnis erfolgversprechende Taten folgen, ist leider nicht voraus zu sehen. Die heutigen Generationen tragen keine Schuld an dem, was damals, nicht nur in Bechstedt, geschah. Wir laden aber Schuld auf unsere Schultern, wenn wir neofaschistischen Gebaren und Entwicklungen tatenlos gegenüberstehen. Den vielen Millionen Opfern der faschistischen Gewaltherrschaft und den uns nachfolgenden Generationen sind wir unseren Widerstand schuldig. Drei Generationen in Deutschland konnten in Frieden leben, dieses Glück hatten Jugoslawen nicht, ihr Land, hier besonders Serbien, wurde von der NATO in die Steinzeit zurück gebombt. Nicht nur zu Weihnachten ist der größte Wunsch vieler Menschen, Friede auf Erden. Vergessen wir dies nicht.

Jürgen Powollik, Rudolstadt