Gedenken an Magnus Poser in Jena

30. Juli 2022

Am Donnerstag, dem 21. Juli 2022 erinnerten VVN/BdA und DIE LINKE auf dem Nordfriedhof an den kommunistischen Widerstandskämpfer Magnus Poser.

Poser war nach seiner Verhaftung durch die Gestapo im Juli 1944 bei einem Fluchtversuch angeschossen worden und verstarb am 21. Juli 1944 im KZ Buchenwald an seinen Verletzungen.

Christian Wächter, Vorsitzender des VdN/BdA Jena, hob hervor, dass neben Magnus Poser mehr die Rolle anderer Mitglieder der Widerstandsgruppe Poser und später Poser-Neubauer in den Fokus genommen werden muss, insbesondere auch die der Widerstandskämpferinnen.

Zur Einordnung der von der DDR vor dem Hintergrund ihrer Erinnerungspolitik errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gedenkstätte auf dem Nordfriedhof schlug er vor, dort eine Informationstafel anzubringen.

Wächter forderte zudem, das vom Stadtrat beschlossene Gedenkstättenkonzept in Gänze umzusetzen. Die Verbrechen der Nazi-Diktatur und die Erinnerung an deren Opfer müssten von Stadt und Stadtgesellschaft frühzeitig mit den Schüler*innen der weitergehenden Schulen thematisiert werden.

Der Jenaer Kommunist Magnus Poser baute ab 1936 mit seiner Frau Lydia eine Widerstandsgruppe auf, die bis 1941 auf etwa 30 Personen anwuchs. 1941 treffen sich die Posers mit Theodor Neubauer und beide Widerstandsgruppen vereinigen sich.

Von da an gehört Magnus Poser zu den führenden Mitgliedern einer in Thüringen weit verzweigten Widerstandsorganisation. Zellen gibt es in allen Jenaer Stadtteilen sowie bei diversen Betrieben, darunter bei Zeiss, Schott und dem RAW.

Politische Ziele der Gruppe sind die „Ausrottung des Faschismus“, die Verurteilung der Kriegsverbrecher und die Herstellung demokratischer Rechte und Freiheiten in einem „neuen Deutschland“ mit einer „Regierung des werktätigen Volkes“. Konkret unterstützt die Gruppe unter anderem Zwangsarbeiter*innen mit Lebensmitteln, sammelt Nachrichten über die Frontlage und organisiert Sabotageakte in Rüstungsbetrieben.