75 Jahre Thüringer VVN

2. November 2022

Autorin: Anne Maddouch

Am 8. Oktober 2022 fand die 75 Jahr-Feier des VVdN/BdA Thüringen in der Gedenkstätte Buchenwald statt. Zu diesen besonderen Anlass wurden Freund:innen des TVVdN/BdA, Kamerad:innen und Unterstützer:innen von der Landesvorsitzenden Kati Engel geladen.

Elke Pudszuhn

Ein Dreivierteljahrhundert antifaschistische Praxis. Dies bedeutet seit ihrer Gründung 1946 den Kampf gegen den Faschismus, der bis heute anhält. Darauf verwies auch die Ehrenvorsitzende des Landesverbandes, Elke Pudszuhn, dass „Antifaschismus unverzichtbar bleibt“. Außerdem erinnerte sie in ihrer Rede an die Schwierigkeiten, die durch Behörden der VVN-BdA gemacht worden sind. Hierzu zählen die staatlichen Repressionen in der BRD die Vereinigung zu verbieten und der Zwang zur Auflösung in der DDR. Und auch in der jüngeren Zeit wurde der VVN-BdA durch den Verfassungsschutz diffamiert und musste unter Beweis stellen, dass sie gemeinnützig ist. All dies hat die Vereinigung erfolgreich geschafft.

Kati Engel betonte in ihrer Rede, dass die Vereinigung gestärkt aus dem Kampf um die Gemeinnützigkeit hervorging und „wir mehr Mitglieder haben denn je“. Ein Dreivierteljahrhundert antifaschistische Praxis, die nur durch Menschen möglich wurde, die den Mut nicht verloren haben, für eine Welt des Friedens und der Freiheit zu leben. Die bereit waren sich den Herausforderungen und Steinen der rechten Hetzer:innen in den Weg zu stellen.

Kati Engel und Karl-Heinz Voigt

Karl-Heinz Voigt, Mitglied des Landesvorstandes, übergab symbolisch einigen jüngeren Kamerad:innen das Buch: „Das faschistische Echo der Vergangenheit“ mit den Worten: „Sein ganzes Leben war er umgeben von der antifaschistischen Familie“. Es sei die Haltung der Kamerad:innen die, der VVN-BdA den Kompass weist. Heute braucht es die progressiven Kräfte, die sich zum einen den Neofaschist:innen in den Weg stellen und ihre Hetze „entzaubern“. Und zum Anderen braucht es soziale Antworten auf die Existenzängste der Menschen. Wir stehen dafür ein, dass Geflüchtete, das vollständige Recht auf Asyl erhalten und fordern, dass nicht das Leid der einen gegen das Leid der anderen ausgespielt wird. Es braucht eine soziale Umverteilung und den vollständigen Umwelt -und Klimaschutz, nur so wird die Demokratie sich wehren können.

 […] im Namen des Internationalen Komitees Buchenwald Dora und Kommandos, im Namen meiner Häftlingskameraden, im Namen derjenigen, die sich Menschen nennen, möchte ich der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und dem Bund der Antifaschisten von Thüringen unseren tiefen Dank für seine Unterstützung aussprechen, und ihnen weitere Kraft wünschen. Der Kampf ist noch lange nicht beendet. Wir haben bisher gemeinsam gekämpft und wir werden unseren Weg Hand in Hand weitergehen. Aber ohne ihn, ohne euch, wären wir tot. Und wir wollen ja leben, in Würde und Frieden.

Naftali Fürst, Präsidenten des IKBD

Lassen Sie es mich ganz deutlich sagen: Sie sind in der Gedenkstätte hochwillkommen. Lassen Sie uns gemeinsam für eine geschichtsbewusste, plurale, offene, humane und friedliche Gesellschaft kämpfen. Vielen Dank für Ihr Engagement und herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstag!

Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektors der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora