Magnus Poser – Gedenken
1. Juli 2023
Am 21. Juli in Jena
Anlässlich des 79. Todestages von Magnus Poser laden wir zum Gedenken
an die antifaschistischen Widerstandskämpfer:innen ein, welche unter
Einsatz ihres Lebens über die Gräuel des Naziregimes informierten und
die deutsche Waffenproduktion sabotierten:
am Freitag, 21. Juli 2023,
um 17.00 Uhr,
Jena, Nordfriedhof, Magnus-Poser-Denkmal
Zur antifaschistischen Widerstandsgruppe um Neubauer und Poser gehörten:
Willi Arnold, Paul Krahn, Paul Brendel, Paul Jährling, Carl Vogl, Auguste
Wehner, Rudolf Wehner, Annegret Wölk, Walter Konopatzki, Albert Bauer, Hans
Luft, Rolf Reitmeier, Rudolf Koch, Hermann Müller, Walter Schmidt, Gustav
Probsthain, Otto Lang, Gerhard Sauthoff, Charlotte Wieczorek, Annemarie
Rambusch, Karl Rambusch, Fritz Wolf, Lydia Poser, Franz Böhm, Erich Preiser,
Erich Gutenberg, Heinrich Gerland, Waldemar Machholz, Friedrich Zucker,
Hermann Schultze-von Lasaulx, Franz Jerusalem, Gerhard von Rad, Theodor
Lockemann, Ernst Pape, Gustav Kirchner, Otto Schulze, Arsak Megrian,
Rudolf Hartmann, Martha Rosenkranz, Hermann Schwarz, Wilhelm Richter,
Eberhard Lenz, Paul Kittel, Edmund Labonté, Walter Feuerstein, Fritz Grebe,
Elisabeth Neubauer, Richard Eyermann, Magnus Poser, Theodor Neubauer
Magnus Poser war ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.Magnus Poser wurde als jüngstes von vier Kindern als Sohn eines Zimmermanns in Jena geboren. Nach dem Schulabschluss begann er eine Ausbildung zum Tischler, die er 1925 als Geselle abschloss. Nach bestandener Gesellenprüfung ging Poser auf die „Walz“, die ihn durch die Schweiz, Österreich, Ungarn, die Tschechoslowakei, Dänemark, Finnland und in die Sowjetunion führte. 1928 kehrte Poser nach Deutschland zurück, trat kurz darauf in die KPD ein und fand eine Arbeitsstelle in der Jenaer Firma Carl Zeiss. Poser wurde gesellschaftlich und politisch aktiv. Er engagierte sich in der Jenaer Sektion der Naturfreunde, durch die er auch mit Gewerkschaftern, Sozialisten, Sozialdemokraten und Anhängern anderer linker Strömungen zusammenkam. 1929 trat er dem Freidenkerverband bei. Ein Jahr später wurde er Vorstandsmitglied der Proletarischen Freidenker (Opposition). Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten schloss sich Poser einer illegalen Widerstandsgruppe an. Er wurde am 26. November 1933 erneut verhaftet, in das KZ Bad Sulza eingeliefert und am 20. April 1934 vom Oberlandesgericht Jena wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren und vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, welche er im Landesgefängnis Ichtershausen verbüßte. Danach war Poser wieder als Tischler tätig. Er formierte in Jena trotz polizeilicher Überwachung eine Widerstandsgruppe, die unter anderem eine illegale Druckerei besaß, und nahm Anfang 1942 Kontakt zu Theodor Neubauer auf. Von da an gehörte Poser mit zu den führenden Mitgliedern einer in Thüringen weit verzweigten Widerstandsorganisation. Magnus Poser wurde am 14. Juli 1944 an seiner Arbeitsstelle verhaftet und in den Weimarer Marstall, den Sitz der Gestapo, überführt. Nach Verhören und Folterungen versuchte er angeblich in der Nacht vom 20. zum 21. Juli 1944 zu fliehen, soll aber im angrenzenden Park von fünf Schüssen getroffen worden sein, an deren Folgen er im Krankenrevier des KZ Buchenwald verstarb.