Einladung zum 6. Treffen der Nachkommen am 70. Jahrestag der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald

3. April 2015

Update:

Das Gedenken des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos findet dieses Mal erst ab 15:30 Uhr auf dem ehemaligen Appellplatz statt.

Es sprechen:

  • Bertrand Herz, Präsident des IKBD, Begrüßung
  • Marko Feingold, Überlebender der KZ Auschwitz, Buchenwald, Dachau und Neuengamme
  • Ivan Ivanji, Überlebender der KZ Auschwitz und Buchenwald
  • Günter Pappenheim, Vizepräsident des IKBD

Anschließend geht es zur Kranzniederlegung am Glockenturm.

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Nach acht Jahren mörderischen faschistischen Terrors im Konzentrationslager Buchenwald rief der Lagerälteste Hans Eiden am 11. April 1945 über die Lautsprecheranlage der SS: »Kameraden, wir sind frei! «
Diesen Worten und dem daraufhin ausbrechenden Jubel der Befreiten war die militärische Befreiungsaktion der illegalen Internationalen Militärorganisation vorausgegangen.
Unter Führung des legalisierten Internationalen Lagerkomitees organisierten die Antifaschisten die Übergabe des Lagers an die USA-Streitkräfte.
Zugleich bereiteten sich die ehemaligen Häftlinge auf ihre Heimkehr vor, beseelt von dem Willen, Faschismus und Krieg nie wieder zuzulassen.

Die denkwürdigen Tage um den 11. April 1945 werden im siebzigsten Jahr nach der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald im Mittelpunkt der Erinnerung stehen.
Von der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora wird am
Sonntag, dem 12. April 2015, um 10:00 Uhr im Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald
das 6. Treffen der Nachkommen durchgeführt.
Es wird unter dem Motto stehen:
»Kameraden, wir sind frei!« – mit dem Schwur von Buchenwald in die Zukunft
Professor Kurt Pätzold, Berlin, wird sich als Historiker diesem Thema zuwenden.
Die TeilnehemerInnen werden sich zu aktuellen politischen Entwicklungen in einer gemeinsamen Erklärung positionieren.

Bereits am 10. April 2015 werden Mitglieder der Lagerarbeitsgemeinschaft zwei Schulklassen/Jugendliche auf einem Gang durch das ehemaliger KZ begleiten, ihre Fragen beantworten und aus dem Leben ihrer Väter berichten.
Am 11. April 2015 ab 10:00 Uhr werden im Rahmen des Projekts «1000 Buchen für Buchenwald“, initiiert vom Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V., an der »Blutstraße« 13 Bäume zur Erinnerung an die Kinder von Buchenwald und an ehemalige Häftlinge gepflanzt. In der Lagerarbeitsgemeinschaft organisierte Angehörige und Mitglieder haben das Projekt unterstützt und werden an der Baumpflanzaktion teilnehmen.
Ebenfalls am 11. April 2015, um 15:15 Uhr wird eine Sonderführung, verantwortet von der Gedenkstätte, stattfinden.
Am 12. April 2015 wird im Deutschen Nationaltheater Weimar das offizielle Gedenken in Anwesenheit ehemaliger Häftlinge stattfinden – ausschließlich für geladene Gäste. Mit dem Gedenken des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos ab 15:30 Uhr auf dem ehemaligen Appellplatz und der anschließender Kranzniederlegung am Glockenturm wird die Würdigung des Befreiungstages in Buchenwald beendet.
Für den 13. April 2015 sind Ehrungen in der Gedenkstätte KZ Mittelbau-Dora vorgesehen.

Gedanken zum 70. Jahrestag der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald am 11. April 1945

3. April 2015

Unsere Vorsitzende Elke Pudszuhn veröffentliche nachfolgende Zeilen im Disput 4/2015.

Was mit der Befreiung der Häftlinge am 27. Januar 1945 in Auschwitz begann endete erst am 8. Mai 1945 mit der Kapitulation Hitlerdeutschlands. Das war noch ein beschwerlicher und opferreicher Weg bis dahin, und kostete vielen Häftlingen in den Lagern das Leben. Sollten doch keine Beweise ihrer Verbrechen übrig bleiben.
Meine Eltern – Hans und Else Raßmann aus Zella-Mehlis hatten bereits 1933 mit dem KZ Bad Sulza Bekanntschaft gemacht und ihre Strafe „wegen Vorbereitung zum Hochverrat…“ abgesessen.
Die Freundschaft mit Magnus und Lydia Poser seit der gemeinsamen Haftzeit führte danach zur illegalen Widerstandsarbeit in Thüringen, die als die Neubauer-Poser-Organisation in die Geschichte eingegangen ist. Neubauer und Poser waren bereits verhaftet und Magnus beim Fluchtversuch angeschossen, schwer verletzt in den Häftlingskrankenbau des KZ Buchenwald zur Operation gebracht, verstarb aber am 21.7.1944. Seine letzten Worte waren: „Grüßt mir meinen Freund Theo“. Im Rahmen der Verhaftungswelle nach dem missglückten Attentat auf Hitler, kam auch mein Vater nach Buchenwald am 20. August 1944 und erhielt die Häftlingsnummer 81 706.
Er hat das KZ überlebt und uns Kindern erst einmal nichts erzählt, bis ich selbst angefangen habe, Fragen zu stellen als erwachsene Frau.
Sie haben sich, solange es möglich war, immer wieder dafür engagiert, eine Wiederkehr ähnlicher Verbrechen zu verhindern. Sie brachten besonders jungen Menschen ihre Erlebnisse und Erfahrungen in den Lagern nahe. Sie erzählten von ihrem Widerstand und dem ihrer verstorbenen und ermordete Kameradinnen und Kameraden. Besonders wichtig war es ihnen, an die Ursachen dieser Verbrechen zu erinnern und die Täterinnen und Täter auch beim Namen zu nennen.
Würden sie noch leben, würden sie sich bestimmt auch fragen, was ist davon in den Köpfen der Zuhörer von damals geblieben? Mir begegnen schon noch Leute, die sich daran erinnern und bei Führungen, die ich nun in Buchenwald auf Anfrage mache, sich an meine Eltern erinnern.
Das ist nun das Erbe, welches ich angetreten habe.
Als Landesvorsitzende des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten und Mitglied der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald – Dora e.V. ist der Schwur, den die 21.000 überlebenden Häftlinge des KZ am 19. April 1945 bei der Trauerkundgebung leisteten, Erbe, Verpflichtung und Vermächtnis.
Deshalb beende ich jede Führung an der Gedenkplatte mit dem Verlesen des Schwurs, manchmal machen das die Teilnehmer von von sich aus auch selbst.
Dann denke ich, es war nicht umsonst, was ich ihnen erzählt habe über Widerstand, Solidarität, ihren Kampf und ihre Freude am Leben und dass der Schwur noch nicht erfüllt ist, denn „…die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“ ist noch nicht erreicht.

Antifa-Bildungsreise vom 03.- 06. Juli 2015 nach Rivoli/Italien

15. März 2015

Die 23. Antifa-Fahrt des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten steht im Zeichen des 70. Jahrestages der Befreiung von Faschismus und Krieg der Völker Europas und ist in diesem Jahr den Menschen gewidmet, die den Widerstand gegen den italienischen und deutschen Faschismus 1943-1945 mit dem Leben bezahlen mussten. Auf der Passhöhe des Colle del Lys (1.311 m) / Region Piemont / Provinz Turin wurden am 2. Juli 1944 auf grausame Weise Partisanen der Garibaldi-Brigade ermordet. 1955 wurde dort ein Turm des Gedenkens auf der Passhöhe errichtet, der nicht nur an das strategische Zentrum der hier operierenden Partisanen erinnert, sondern an alle 2.024 Partisanen, die während der 20 Monate der Resistenza ihr Leben gaben.

Reiseverlauf:

Freitag, den 03.Juli 2015

6.00 Uhr: Abfahrt in Erfurt, Busbahnhof, Willy-Brandt-Platz, für alle, die sich für diesen Einstiegsort gemeldet haben
7.00 Uhr: Zusteigen in Suhl, Platz der Deutschen Einheit; Fahrt zum Hotel „Rivoli“ in Rivoli
Ca. 19.00 Uhr: Ankunft, Zimmereinteilung, individuelles Abendessen, kleiner Stadtbummel

Samstag, den 04. Juli 2015

8.00 Uhr: Frühstück
9.00 Uhr: Begrüßung/Treffen mit Vertretern der Organisation der italienischen Partisanen (Comitato Resistenza Colle del Lys, Rivoli), der IG Metall Bodensee und der VVN-BdA Oberschwaben
10.30 Uhr: Abfahrt zum Tagesausflug nach Turin
11.00 Uhr: Treffen mit Stadtführer, Besuch des Filmmuseums und Freizeit mit individuellem Abendessen
19.00 Uhr: Rückfahrt nach Rivoli zum Hotel
20.00 Uhr: Gesprächsrunde mit Freunden

Sonntag, den 05. Juli 2015

7.00 Uhr: Frühstück
8.00 Uhr: Abfahrt zur Gedenkveranstaltung auf dem Colle del Lys
9.00 Uhr: Versammlung der Bürgermeister/innen und Partisanen
10.30 Uhr: Offizielle Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am Turm, anschließend Gedenkreden auf der großen Bühne
Ca. 13.00 Uhr: Mittagessen im Zelt (im Reisepreis enthalten), danach Besuch des Resistenza-Museums
17.00 Uhr: Rückfahrt zum Hotel
20.00 Uhr: gemeinsames Abendessen (im Reisepreis enthalten), anschließend gemütliches Zusammensein

Montag, den 06. Juli 2015

7.00 Uhr: Frühstück, danach Gepäck im Bus verstauen
8.00 Uhr: Abfahrt
Ca. 20.00 Uhr: Ankunft in Suhl
Ca. 21.00 Uhr: Ankunft in Erfurt

Das Programm wurde mitorganisiert durch die VVN-BdA Oberschwaben, die jahrzehntelange freundschaftliche Beziehungen zu den italienischen Freunden haben.

Im Hotel Rivoli ist die Übernachtung mit Frühstück gebucht.

Der Teilnehmerpreis beträgt pro Person im DZ 305.-€, im EZ 361.-€

Im Teilnehmerpreis sind 5.- € für Stadtführung, 20.-€ Eintritt Filmmuseum in Turin, 35.-€ Mittagessen im Zelt in Colle del Lys und 30.-€ für das Abendessen am 5.7. im Hotel Rivoli inbegriffen.

Den Betrag bitte ich bis 1. Mai 2015 auf mein Konto zu überweisen.

Elke Pudszuhn
IBAN: DE95 8405 0000 1710 1231 56
SWIFT-BIC: HELADEF1RRS
Kennwort: Antifa-Fahrt

Ich bitte um kurze Mitteilung, wo ihr einsteigen wollt.

Eure Nachricht nehme ich entgegen unter Tel.: 03682/43765 oder Handy: 015156985749 oder per Email: elke.pudszuhn@googlemail.com

Elke Pudszuhn
Reiseleiterin

Änderungen im Programmablauf können sich kurzfristig ergeben

29. Buchenwaldgedenklauf im Zeichen der Erinnerung und Mahnung

14. März 2015

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald findet am Donnerstag, den 16. April 2015 unser 29. Buchenwaldgedenklauf von Bad Köstritz über Gera nach Weida statt. Dazu erklärt die Basisgruppe Gera des TVVdN/BdA:

Im Jahr 2015 begehen wir den 70. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom barbarischen Hitlerfaschismus. Noch kurz vor seinem Ende wurden die Überlebenden des KZ Buchenwald auf Todesmärsche geschickt von Weimar in Richtung Süden, bewacht von SS-Truppen. Die KZ-Führung wollte damit das ganze Ausmaß ihrer Verbrechen im Lager vor der Öffentlichkeit und den herannahenden alliierten Militärverbänden verschleiern.
Am 13. April 1945 schleppten sich hunderte entkräftete Häftlinge, aus Bad Köstritz kommend, durch Gera in Richtung Weida. Wer von ihnen nicht mehr in der Lage war, sich aus eigener Kraft vorwärts zu bewegen, wurde erschlagen oder erschossen. Die übrig gebliebenen Häftlinge zwang man, ihre gemordeten Kameraden am Straßenrand zu verscharren. Allein auf diesem Teilstück des 11. Todesmarsches ließen 88 Häftlinge ihr Leben.
Ihre letzten Ruhestätten werden durch Gedenksteine symbolisiert, die u.a. auf dem Friedhof Bad Köstritz, am Südfriedhof Gera und in Weida am Platz der Freiheit aufgestellt wurden.
Zur Erinnerung an den 11. Todesmarsch vom 5. bis 12. April 1945 findet alljährlich der Buchenwaldgedenklauf statt. Diesen Weg ehren die Sportler aus Bad Köstritz, Gera sowie der Radsportklub „Solidarität“ durch einen Staffellauf angesichts dessen, dass der

Der Schwur der Häftlinge von Buchenwald (19.April 1945):

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

noch immer nicht erfüllt ist.

Der 29. Buchenwaldgedenklauf wird als Staffellauf von Sportlern aus Bad Köstritz, Geraer Sportvereinen und dem Radfahrerclub „Solidarität 1895 e.V.“ durchgeführt.

Ablaufplan:

15:45 Uhr – Bad Köstritz – Friedhof

Gedenkveranstaltung der Stadtverwaltung Bad Köstritz am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus

16:00 Uhr

Start des Buchenwaldgedenklaufes durch den Bürgermeister von Bad Köstritz
Teilnehmer am Start: Läufergruppe aus Bad Köstritz
Die Läufergruppe aus Bad Köstritz beendet ihren Gedenklauf am Langenberger Steg

16:15 Uhr – Langenberger Steg

Von der Läufergruppe aus Bad Köstritz übernehmen die Inlineskater des RSV „ Blau- Weiß“ Gera den Staffelstab am Langenberger Steg und laufen ab Langenberger Steg an der Elster entlang bis Tierheim Milbitz (Franzosenbrücke), weiter über die Untermhäuser Str., Schellingstraße bis Cubabrücke, Radweg an der Elster bis Untermhäuser Brücke, Küchengartenallee bis in den Geraer Küchengarten

16.30 Uhr – Geraer Küchengarten

Von den Inline-Skatern des RSV „Blau-Weiß“ Gera übernehmen Staffelläufer der Geraer Sportvereine den Stab zu einem Staffelwettbewerb im Geraer Küchengarten.

16.30 Uhr

Zeitgleich starten die Radsportler des Radfahrerclub Solidarität 1895 e.V. zu ihrer Fahrt auf der Todesmarschstrecke in Gera nach Weida zum Gedenkstein für die Opfer des Faschismus – Platz der Freiheit.

Folgende Strecken sollen angefahren werden:

  • Wiesestraße/Südfriedhof
  • Zwötzener Siedlung/Salzstraße
  • Weida/ Platz der Freiheit

Die Radfahrer fahren folgende Strecke:

  • Abfahrt Geraer Küchengarten zum Hofwiesenpark
  • Elsterradweg bis Kreuzung Arminiusstraße (Querung mit Polizei)
  • über Nettoparkplatz zur Wiesestraße
  • Gedenkstein Südfriedhof
  • zurück über Parkplatz Netto
  • entlang B 92 (Fußweg) bis Kreuzung Keplerstraße
  • Überquerung Keplerstraße und B 92 (mit Polizei)
  • Elsterquerung über Fußgängerbrücke bis Ruckdeschelstrasse
  • über Zwötzener Brücke-Elsterdamm-Salzstraße bis Friedensbrücke
  • Elsterradweg über Wünschendorfer-Str. – Holzbrücke-Elsterbrücke- Mildenfurth und nach links
  • Radweg an der Weida bis zur Post Weida dann nach links
  • Hauptstraße Weida bis Baustelle Weidabrücke
  • Rechts abbiegen in Brauhausgasse
  • Links über Fußgängerbrücke zum Platz der Freiheit

16.45 Uhr

Der letzte Läufer in der Staffel übergibt den Staffelstab an den Vorsitzenden der Basisgruppe Gera des Thüringer Verbandes VdN/BdA e.V.

Anschließend

Niederlegung von Gebinden und Blumen am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus

Die Worte des Gedenkens und der Mahnung spricht:

18.15 Uhr

Eintreffen der Radfahrer in Weida/Platz der Freiheit

Die Worte des Gedenkens und der Mahnung spricht:

An den Geraer Gedenkstätten Friedensbrücke, Unterröppisch und Zossen legen Mitglieder der Geraer Basisgruppe Blumen nieder.

Gedenken an Märzgefallene in Zella-Mehlis

8. März 2015

In Erinnerung und zum Gedenken an die im Kampf für die Erhaltung der jungen Demokratie gegen den Kapp-Putsch vor 95 Jahren gefallenen März-Kämpfer aus Zella-Mehlis

findet am Sonntag, den 15. März 2015 um 10.00 Uhr auf dem ehemaligen Mehliser Friedhof, heute Parkanlage an der Hauptstraße

eine Gedenkveranstaltung statt, zu der die Ortsgruppen der LINKEN und der SPD gemeinsam einladen.

Die Gedenkworte spricht Ina Leukefeld, Abgeordnete des Thüringer Landtages, Fraktion DIE LINKE.

Zu dieser Veranstaltung sind alle Stadträtinnen und Stadträte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Einladung zu Veranstaltungen anlässlich des 90. Jahrestages der Eröffnung des Kinderheimes „MOPR“, dem jetzigen Hotel „Am Wald“ in Elgersburg am 18./19. April 2015

3. März 2015

Vom Freundeskreis „Kinderheim MOPR Elgersburg“

Von Ostern 1925 bis Mitte 1928 fanden Kinder aus allen Teilen Deutschlands aber auch aus Bulgarien und Österreich für mehrere Wochen liebevolle und solidarische Betreuung im damaligen Kinderheim „MOPR“ in Elgersburg..
Die wechselvolle Geschichte des Hauses ist in einer ständigen Ausstellung im Hotel „Am Wald“ zu sehen.

Der Freundeskreis des Kinderheimes lädt aus diesem Anlass für den 18./19. April 2015 jeweils ab 10.00 Uhr zum Besuch des traditionsreichen Hauses ein. Unter dem Motto:

„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“

treffen sich interessierte Freunde an der Geschichte des Hauses zu Gesprächen und Diskussionen.

Am Samstag, dem 18.4. steht die Solidarität mit den Kindern von Elgersburg und Iwanowo/Sowjetunion mit ehemaligen Kindern der Heime und deren Schicksale im Mittelpunkt.
Holger Hänsgen u.a. werden diesen Teil musikalisch begleiten.

Am Sonntag, dem 19.4. wird das Programm durch Cuba si Thüringen gestaltet. Geplant und vorbereitet wird eine Buchlesung und ein Gespräch mit Hans Modrow (angefragt) sowie Gespräche über Aktivitäten für Kubas Kinder vor Ort. Die musikalische Begleitung übernimmt ein kubanischer Künstler, der in Thüringen wohnt.

Interessierte Gäste, nicht nur aus Thüringen, sind herzlich eingeladen.
Das Haus garantiert Thüringer Gastlichkeit und Gastfreundschaft.

Übernachtungswünsche sind direkt an das Hotel „Am Wald“ in Elgersburg zu richten.
Telefon:+49-3677-798 00 Fax: +49-3677-7980106
E -Mail: info@hotel-am-wald.com
Internet:www.hotel-am-wald.com

für den Freundeskreis
Elke Pudszuhn

in Abstimmung mit dem Landesvorstand DIE LINKE und der Geschäftsleitung des Hotels „Am Wald“

Auslobung des Theo Neubauer Preises

1. März 2015

Ich glaube an den Tag, an dem das Licht
der Sonne siegreich eure Nacht verjagt,
der Blindheit Band euch von den Augen reißt,
den harten Winter eures Unglücks bricht;
da leuchtend euch ein neuer Frühling tagt
und man euch, neugeboren, Menschen heißt.

Mit diesen Versen spricht Theo Neubauer die Hoffnung aus, dass der Mensch, wenn er mit klarer Sicht von der Unterdrückung und des Betrogenseins Einsicht und Kraft gewinnt, sich hinüber arbeiten kann in das wirkliche Reich der Freiheit und wirklich, Mensch zu werden.
In dieser Zeit, in der erneut der Mob die Straßen gewinnt, müssen wir uns des Lebens und Kampfes solcher Menschen, wie Theo Neubauer, in Erinnerung rufen und aus ihrem Schicksal Einsicht, Kraft und Hoffnung gewinnen und aktiv werden.
Für Martin Mürb und seiner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes bedeutet dies: „Theo als Schutzschild gegen den leichtfertigen Umgang mit dem gewesenen und wieder hervorkriechenden Faschismus vor der Gesellschaft herzutragen.“
Wir dürfen nicht weggucken, sondern müssen etwas tun, um der Blindheit Band von den Augen der Menschen zu reißen.
Deshalb wird von der Basisgruppe der VVN Gotha der Theo Neubauer Preis ausgeschrieben. Schüler, Lehrlinge, Studenten, Werktätige, Rentner sind eingeladen sich am Wettbewerb zu beteiligen und sich mit Fotos sowie Kurzgeschichten und Reportagen mit dem politischen Geschehen im In- oder Ausland kritisch auseinandersetzen.
Die Ausschreibung des Theo Neubauer Preis besitzt eine parteiübergreifende Basis und orientiert sich am Leben des Historikers, Pädagogen, kommunistischen Parlamentarier und antifaschistischen Widerstandskämpfer (1890-1945), der von 1939 bis 1944 in Tabarz gelebt hat und von den Faschisten hingerichtet wurde. Das Leben und die Verse Theo Neubauers, wie sie uns aus dem Gedicht „Ich glaube…“ entgegentraten, sind unabgegolten und können uns heute noch als Motto leiten. Es lenkt unseren kritischen Blick auf Lebenslagen, die verlangen, Gesicht zu zeigen und sich gegen hassvolle Verachtung von Menschen anderer Rasse und Kultur einzusetzen, ob in stiller Beharrlichkeit oder mit energischer Kraft, und mit den Menschen an unserer Seite verständnisvoll, tolerant, freundschaftlich und solidarisch zusammenzustehen. Diese humanistische Grundposition soll in den gestalteten Szenen und Momenten erkennbar sein, uns berühren und Haltung wecken.
Damit loben wir heute (5. Februar 2015) den Preis aus. Bis zum 09. November des Jahres sind die Beiträge in verschlossenem Umschlag bei der Gemeinde Tabarz einzureichen. (Gemeinde Tabarz, Theo- Neubauer- Preis, Theodor- Neubauer- Park 1, 99891 Tabarz)

Die Jury, zusammengesetzt aus Prof. Dr. Peter Arlt, Martin Mürb, Martina Renner (Mitglied des Bundestages), Dr. Johanna Scheringer-Wright (Mitglied des Landtages), Vera Fitzke (Mitglied des Kreistages Gotha) und der Bürgermeister von Tabarz David Ortmann, bewertet anonym und benennt die Preisträger.
Bei der Preisverleihung am 12. Dezember, dem Geburtstag Dr. Theodor Neubauers, werden die Preisträger ausgezeichnet.
Das Preisgeld wird durch die VVN- Gruppe Gotha, Herrn David Ortmann, Frau MdB Renner, Frau MdL Scheringer- Wright, der Kreistagsfraktion DIE LINKE Gotha und weiteren Organisationen und Privatpersonen gestellt.
Die Arbeiten der Preisträger werden ausgestellt und in einer Lesung dargeboten, desweiteren an verschiedenen Stellen veröffentlicht.
Wir sehen mit Freude den Fotos oder Fotoserien sowie Kurzgeschichten und Reportagen entgegen, die sich einem politischen und sozialen Geschehen zuwenden und mit originellen Bild- und Sprachformen und berührenden Zeichenfindungen aktuelle Zeiterfahrungen zum Ausdruck bringen und zeigen, dass der Teilnehmer an der Wirklichkeit hautnah dran ist, zu ihr Positionen bezieht und vielleicht sogar mit preiswürdigen Arbeiten in die Öffentlichkeit tritt.
Peter Arlt

Ausführungsbestimmungen
Eingereicht werden können 3 ausdrucksstarke Fotos (42 x 60 cm) bzw. 1 Fotoserie von 5 Fotos (je 21 x 30 cm) oder 1 Kurzgeschichte / Reportage (Umfang ca. 5000 Zeichen). Jeder Einsender kann nur einen und zwar unveröffentlichten Beitrag einreichen. Die Textbeiträge sind in zwei Exemplaren einzureichen.

Wegen der Anonymität des Bewertungsverfahrens dürfen auf den Fotos und Texten keine Autorennamen stehen. Aber auf einem beigelegten Extrablatt stellt sich der Autor in einer Kurzvita (höchstens 12 Zeilen) vor.

Die Jury wählt zunächst individuell die besten Arbeiten aus und entscheidet nach einer Bewertungsdiskussion durch Abstimmung.
Es wird eine Dotierung in drei Plätzen (mindestens 100, 200, 300 €) vorgenommen.

Bei der Preisverleihung am 12. Dezember, dem Geburtstag Dr. Theodor Neubauers, werden die Fotos der Preisträger gezeigt und findet eine Lesung der ausgezeichneten oder vordersten 3 Kurzgeschichten statt.
Die Arbeiten der Preisträger und möglicherweise weitere werden ebenso veröffentlicht und die besten Fotos sowohl in Tabarz im Bürgerhaus „KUKUNA“ als auch anderswo (Gotha) in Ausstellungen gezeigt.

Platzverweis für rechte Hooligans!

19. Februar 2015

Der Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen unterstützt die Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 15. März 2015!

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Beteiligt euch an den Aktionen!

Gedenkworte aus Anlass des 70. Jahrestages der Hinrichtung Theodor Neubauers

12. Februar 2015

Wir dokumentieren die Rede unserer Landesvorsitzenden Elke Pudszuhn anlässlich des 70. Jahrestages der Hinrichtung Theodor Neubauers. Hierzu fanden Gedenkveranstaltungen am 5. Februar 2015 in Erfurt und in Tabarz statt.

„Ob wir überleben
ist weder sicher noch die Hauptsache.
Wie man später von uns denken wird,
ist so wichtig wie,
dass man an uns denken wird.
Darin liegt die Zukunft.
Danach müssen wir hier leben,
solange wir atmen.
Ein Deutschland, das an uns denkt,
wird auch ein besseres Deutschland sein.“

Mit diesen Worten und im Sinne von Carl von Ossietzky, selbst Häftling im KZ Sonnenburg und Esterwegen und 1935 hat er den Friedensnobelpreis trotz aller faschistischer Schikanen und Folter erhalten, möchte ich an das Leben und Wirken von Theo Neubauer erinnern, denn aus der Geschichte lernen, in der Gegenwart wirken, die Zukunft gestalten ist Erinnern – Gedenken – Mahnen unverzichtbar.

Was hat Theo Neubauer mit mir und meiner Familie zu tun. Theo hatte von 1933 – 1939 bereits Zuchthaus Brandenburg, KZ Lichtenburg und Buchenwald hinter sich. Meine Eltern und Magnus Poser KZ Bad Sulza und Gefängnisstrafe „abgesessen“, als es Magnus Poser trotz polizeilicher Überwachung gelang, eine Widerstandsorganisation in Jena zu etablieren und Verbindungen zu vielen Orten, auch nach Zella – Mehlis zu meinen Eltern, aufzubauen. Sie besuchten sich gegenseitig nach der Haftentlassung mal in Jena, mal in Zella – Mehlis.
Eines Tages kam Magnus zu meinen Eltern und sagte: „Ich habe die Verbindung zu Theo herstellen können“, jetzt sind wir breiter vernetzt“. Das war 1941, als die illegale Zusammenarbeit begann und 1942 entwickelte die Neubauer – Poser – Gruppe direkte und indirekte Kontakte zu anderen Widerstandsorganisationen in Deutschland bis hin zur militärischen Opposition um Claus Graf von Stauffenberg und dem Kreisauer Kreis. Beim letzten Treffen Posers zu Pfingsten 1944 in Zella – Mehlis übergab Magnus die letzten Flugblätter von Theo. Es war das Flugblatt „Brief an die gefangenen Rotarmisten, Ostarbeiter und Ostarbeiterinnen“ in russischer Sprache, die Magnus in einem von ihm gefertigten Tablett versteckt hatte. Die Flugblätter wurden illegal an die in den vor allem in Waffenfabriken tätigen Gefangenen verbreitet.

Am 14. Juli 1944 wurden Theo in Tabarz und Magnus in Jena verhaftet, das wussten aber beide voneinander nicht, da für Theo die Gestapo aus Berlin kam und Magnus ins berüchtigte Gestapogefängnis nach Weimar verbracht wurde. Bei Theo war es so, dass der Kurier, der ihn von der bevorstehenden Verhaftung durch die Gestapo warnen sollte, sich verspätete und die Gestapo vor ihm in Tabarz eintraf.
Bei einem Treffen, sagte Magnus mal zu meinen Eltern, wenn sie mich wieder „schnappen“, setzte ich alles auf eine Karte. Magnus wusste, dass die Gestapo von ihm unter allen Umständen ein Geständnis abpressen wollte. Um dieser Gefahr zu entgehen, unternahm er in der Nacht vom 20. zum 21. Juli 1944 einen Fluchtversuch, bei dem er von mehreren Schüssen getroffen, schwer verletzt aufgegriffen wurde. Die Gestapo transportierte ihn ins Krankenrevier des KZ Buchenwald, wo die Gestapo mit dem Verhör begann. Auf die drängenden Fragen des Gestapo-Mannes antwortete Magnus für alle gut vernehmbar: „Grüßt mir meinen Freund Theo Neubauer!“
Danach wurde er operiert, verstarb aber an den Folgen seiner schweren Schussverletzungen. Seinem Schweigen verdanken viele Antifaschisten ihr Leben.
Seine Frau Lydia fuhr über Zella – Mehlis zu ihren Angehörigen nach Goldlauter bei Suhl, um sie vom Tod ihres Mannes zu unterrichten, dabei traf sie sich mit meiner Mutter, um ihr ebenfalls diese Nachricht zu überbringen mit dem Auftrag, sofort die illegalen Verbindungsleute zu informieren.

Mein Vater wurde im Rahmen der „Aktion Gitter“, die nach dem missglückten Hitlerattentat anlief, am 20. August 1944 ins KZ Buchenwald verbracht.
Theo wurde am 8. Januar 1945 zum Tode verurteilt und am heutigen Tag vor 70 Jahren in Brandenburg enthauptet. Bis zur Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April und der endgültigen Befreiung von Faschismus und Krieg am 8. Mai 1945 gaben noch Millionen ihr Leben. In Deutschland erlebten in erster Linie die überlebenden Verfolgten und Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen diesen Tag als Befreiung.

Aber auch wir alle, die wir heute leben, verdanken die Grundlagen unseres Lebens in Frieden, Freiheit und Vielfalt den Siegern des 8. Mai. Wir wissen, dass die Früchte des 8. Mai gefährdet sind. Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus sowie Islamfeindlichkeit – alle möglichen Ideologien zur Begründung von Ungleichheit und gesellschaftliche Ausgrenzung haben heute Hochkonjunktur. Dem müssen wir gemeinsam entgegen treten und nicht Pegida, Sügida, wie sich auch nennen, die Straßen und Plätze für ihre Hassparolen überlassen. Den Überlebenden von Faschismus und Krieg macht das Angst, wie ich das aus Gesprächen weiß. Das kann ich gut verstehen, haben sie es doch am eigenen Leibe erlebt, wohin das führen kann.
Deshalb bleibt der Schwur der 21.000 überlebenden Häftlinge von Buchenwald vom 19. April 1945 auf dem Appellplatz mein Credo: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“. Da gibt es für uns noch viel zu tun, denn der Schwur ist noch nicht erfüllt.

theo

Gedenkveranstaltung am 5. Februar 2015 in Erfurt

5. Februar: Gedenken an Theodor Neubauer in Erfurt

3. Februar 2015

Vor 70 Jahren wurde Theodor Neubauer in faschistischer Gefangenschaft ermordet. Er war Lehrer, Historiker, Abgeordneter der KPD im Thüringer Landtag und im Reichstag sowie aktiver Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Neubauer wuchs in Erfurt auf, besuchte hier die Schule, forschte über die Geschichte der Stadt und war als Lehrer am Königin-Luise-Gymnasium tätig. Nach kurzen Mitgliedschaften in der „Deutschen Demokratischen Partei“ sowie der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ und seiner Beteiligung am Generalstreik gegen den „Kapp-Putsch“ 1920 fand er 1920 seine politische Heimat in der „Kommunistischen Partei Deutschlands“. 1921 wurde er in den Thüringer Landtag gewählt und übernahm im Oktober 1923 für kurze Zeit in der aus SPD und KPD gebildeten Landesregierung das Amt als „Staatsrat für Gotha“. Nach dem Einmarsch der Reichswehr in Thüringen im November 1923, die die gewählte Landesregierung absetzte, floh Neubauer ins Rheinland. Von 1924 bis 1933 saß er für die KPD im Reichstag.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten ging Neubauer im März 1933 in den Untergrund und wurde am 13. August des gleichen Jahres verhaftet – unter anderem im Konzentrationslager Buchenwald. 1939 wurde er aus der faschistischen Haft entlassen und zog nach Tabarz im Thüringer Wald. Unter anderem mit dem Magnus Poser baute er ein Widerstandsnetz („Neubauer-Poser-Gruppe“) auf, die für einen Zusammenschluss aller NS-Gegner eintrat. Am 14. Juli 1944 wurde Neubauer erneut verhaftet und am 8. Januar 1945 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ am berüchtigten Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt. Am 5. Februar 1945 wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Wir gedenken und ehren Theodor Neubauer am 70. Jahrestag seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten. Im 70. Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus verbinden wir das Gedenken mit dem Aufruf, auch heute Protest und Widerstand gegen Antisemitismus, Rassismus und Neofaschismus zu leisten.

Donnerstag, 5. Februar 2015, 15 Uhr, Universität Erfurt (an der Stele für Theodor Neubauer)

RednerInnen: Ein/e VertreterIn des Studierendenrats der Universität Erfurt sowie Elke Pudszuhn (Vorsitzende der Thüringer Vereinigung der der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen)

Veranstalter: Studierendenrat der Universität Erfurt und Thüringer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen

Hinweis: Wir bitten darum, keine Fahnen, Transparente etc. von politischen Parteien zu zeigen.

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