Antifa-Bildungsreise vom 03.- 06. Juli 2015 nach Rivoli/Italien

15. März 2015

Die 23. Antifa-Fahrt des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten steht im Zeichen des 70. Jahrestages der Befreiung von Faschismus und Krieg der Völker Europas und ist in diesem Jahr den Menschen gewidmet, die den Widerstand gegen den italienischen und deutschen Faschismus 1943-1945 mit dem Leben bezahlen mussten. Auf der Passhöhe des Colle del Lys (1.311 m) / Region Piemont / Provinz Turin wurden am 2. Juli 1944 auf grausame Weise Partisanen der Garibaldi-Brigade ermordet. 1955 wurde dort ein Turm des Gedenkens auf der Passhöhe errichtet, der nicht nur an das strategische Zentrum der hier operierenden Partisanen erinnert, sondern an alle 2.024 Partisanen, die während der 20 Monate der Resistenza ihr Leben gaben.

Reiseverlauf:

Freitag, den 03.Juli 2015

6.00 Uhr: Abfahrt in Erfurt, Busbahnhof, Willy-Brandt-Platz, für alle, die sich für diesen Einstiegsort gemeldet haben
7.00 Uhr: Zusteigen in Suhl, Platz der Deutschen Einheit; Fahrt zum Hotel „Rivoli“ in Rivoli
Ca. 19.00 Uhr: Ankunft, Zimmereinteilung, individuelles Abendessen, kleiner Stadtbummel

Samstag, den 04. Juli 2015

8.00 Uhr: Frühstück
9.00 Uhr: Begrüßung/Treffen mit Vertretern der Organisation der italienischen Partisanen (Comitato Resistenza Colle del Lys, Rivoli), der IG Metall Bodensee und der VVN-BdA Oberschwaben
10.30 Uhr: Abfahrt zum Tagesausflug nach Turin
11.00 Uhr: Treffen mit Stadtführer, Besuch des Filmmuseums und Freizeit mit individuellem Abendessen
19.00 Uhr: Rückfahrt nach Rivoli zum Hotel
20.00 Uhr: Gesprächsrunde mit Freunden

Sonntag, den 05. Juli 2015

7.00 Uhr: Frühstück
8.00 Uhr: Abfahrt zur Gedenkveranstaltung auf dem Colle del Lys
9.00 Uhr: Versammlung der Bürgermeister/innen und Partisanen
10.30 Uhr: Offizielle Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am Turm, anschließend Gedenkreden auf der großen Bühne
Ca. 13.00 Uhr: Mittagessen im Zelt (im Reisepreis enthalten), danach Besuch des Resistenza-Museums
17.00 Uhr: Rückfahrt zum Hotel
20.00 Uhr: gemeinsames Abendessen (im Reisepreis enthalten), anschließend gemütliches Zusammensein

Montag, den 06. Juli 2015

7.00 Uhr: Frühstück, danach Gepäck im Bus verstauen
8.00 Uhr: Abfahrt
Ca. 20.00 Uhr: Ankunft in Suhl
Ca. 21.00 Uhr: Ankunft in Erfurt

Das Programm wurde mitorganisiert durch die VVN-BdA Oberschwaben, die jahrzehntelange freundschaftliche Beziehungen zu den italienischen Freunden haben.

Im Hotel Rivoli ist die Übernachtung mit Frühstück gebucht.

Der Teilnehmerpreis beträgt pro Person im DZ 305.-€, im EZ 361.-€

Im Teilnehmerpreis sind 5.- € für Stadtführung, 20.-€ Eintritt Filmmuseum in Turin, 35.-€ Mittagessen im Zelt in Colle del Lys und 30.-€ für das Abendessen am 5.7. im Hotel Rivoli inbegriffen.

Den Betrag bitte ich bis 1. Mai 2015 auf mein Konto zu überweisen.

Elke Pudszuhn
IBAN: DE95 8405 0000 1710 1231 56
SWIFT-BIC: HELADEF1RRS
Kennwort: Antifa-Fahrt

Ich bitte um kurze Mitteilung, wo ihr einsteigen wollt.

Eure Nachricht nehme ich entgegen unter Tel.: 03682/43765 oder Handy: 015156985749 oder per Email: elke.pudszuhn@googlemail.com

Elke Pudszuhn
Reiseleiterin

Änderungen im Programmablauf können sich kurzfristig ergeben

29. Buchenwaldgedenklauf im Zeichen der Erinnerung und Mahnung

14. März 2015

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald findet am Donnerstag, den 16. April 2015 unser 29. Buchenwaldgedenklauf von Bad Köstritz über Gera nach Weida statt. Dazu erklärt die Basisgruppe Gera des TVVdN/BdA:

Im Jahr 2015 begehen wir den 70. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom barbarischen Hitlerfaschismus. Noch kurz vor seinem Ende wurden die Überlebenden des KZ Buchenwald auf Todesmärsche geschickt von Weimar in Richtung Süden, bewacht von SS-Truppen. Die KZ-Führung wollte damit das ganze Ausmaß ihrer Verbrechen im Lager vor der Öffentlichkeit und den herannahenden alliierten Militärverbänden verschleiern.
Am 13. April 1945 schleppten sich hunderte entkräftete Häftlinge, aus Bad Köstritz kommend, durch Gera in Richtung Weida. Wer von ihnen nicht mehr in der Lage war, sich aus eigener Kraft vorwärts zu bewegen, wurde erschlagen oder erschossen. Die übrig gebliebenen Häftlinge zwang man, ihre gemordeten Kameraden am Straßenrand zu verscharren. Allein auf diesem Teilstück des 11. Todesmarsches ließen 88 Häftlinge ihr Leben.
Ihre letzten Ruhestätten werden durch Gedenksteine symbolisiert, die u.a. auf dem Friedhof Bad Köstritz, am Südfriedhof Gera und in Weida am Platz der Freiheit aufgestellt wurden.
Zur Erinnerung an den 11. Todesmarsch vom 5. bis 12. April 1945 findet alljährlich der Buchenwaldgedenklauf statt. Diesen Weg ehren die Sportler aus Bad Köstritz, Gera sowie der Radsportklub „Solidarität“ durch einen Staffellauf angesichts dessen, dass der

Der Schwur der Häftlinge von Buchenwald (19.April 1945):

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

noch immer nicht erfüllt ist.

Der 29. Buchenwaldgedenklauf wird als Staffellauf von Sportlern aus Bad Köstritz, Geraer Sportvereinen und dem Radfahrerclub „Solidarität 1895 e.V.“ durchgeführt.

Ablaufplan:

15:45 Uhr – Bad Köstritz – Friedhof

Gedenkveranstaltung der Stadtverwaltung Bad Köstritz am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus

16:00 Uhr

Start des Buchenwaldgedenklaufes durch den Bürgermeister von Bad Köstritz
Teilnehmer am Start: Läufergruppe aus Bad Köstritz
Die Läufergruppe aus Bad Köstritz beendet ihren Gedenklauf am Langenberger Steg

16:15 Uhr – Langenberger Steg

Von der Läufergruppe aus Bad Köstritz übernehmen die Inlineskater des RSV „ Blau- Weiß“ Gera den Staffelstab am Langenberger Steg und laufen ab Langenberger Steg an der Elster entlang bis Tierheim Milbitz (Franzosenbrücke), weiter über die Untermhäuser Str., Schellingstraße bis Cubabrücke, Radweg an der Elster bis Untermhäuser Brücke, Küchengartenallee bis in den Geraer Küchengarten

16.30 Uhr – Geraer Küchengarten

Von den Inline-Skatern des RSV „Blau-Weiß“ Gera übernehmen Staffelläufer der Geraer Sportvereine den Stab zu einem Staffelwettbewerb im Geraer Küchengarten.

16.30 Uhr

Zeitgleich starten die Radsportler des Radfahrerclub Solidarität 1895 e.V. zu ihrer Fahrt auf der Todesmarschstrecke in Gera nach Weida zum Gedenkstein für die Opfer des Faschismus – Platz der Freiheit.

Folgende Strecken sollen angefahren werden:

  • Wiesestraße/Südfriedhof
  • Zwötzener Siedlung/Salzstraße
  • Weida/ Platz der Freiheit

Die Radfahrer fahren folgende Strecke:

  • Abfahrt Geraer Küchengarten zum Hofwiesenpark
  • Elsterradweg bis Kreuzung Arminiusstraße (Querung mit Polizei)
  • über Nettoparkplatz zur Wiesestraße
  • Gedenkstein Südfriedhof
  • zurück über Parkplatz Netto
  • entlang B 92 (Fußweg) bis Kreuzung Keplerstraße
  • Überquerung Keplerstraße und B 92 (mit Polizei)
  • Elsterquerung über Fußgängerbrücke bis Ruckdeschelstrasse
  • über Zwötzener Brücke-Elsterdamm-Salzstraße bis Friedensbrücke
  • Elsterradweg über Wünschendorfer-Str. – Holzbrücke-Elsterbrücke- Mildenfurth und nach links
  • Radweg an der Weida bis zur Post Weida dann nach links
  • Hauptstraße Weida bis Baustelle Weidabrücke
  • Rechts abbiegen in Brauhausgasse
  • Links über Fußgängerbrücke zum Platz der Freiheit

16.45 Uhr

Der letzte Läufer in der Staffel übergibt den Staffelstab an den Vorsitzenden der Basisgruppe Gera des Thüringer Verbandes VdN/BdA e.V.

Anschließend

Niederlegung von Gebinden und Blumen am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus

Die Worte des Gedenkens und der Mahnung spricht:

18.15 Uhr

Eintreffen der Radfahrer in Weida/Platz der Freiheit

Die Worte des Gedenkens und der Mahnung spricht:

An den Geraer Gedenkstätten Friedensbrücke, Unterröppisch und Zossen legen Mitglieder der Geraer Basisgruppe Blumen nieder.

Gedenken an Märzgefallene in Zella-Mehlis

8. März 2015

In Erinnerung und zum Gedenken an die im Kampf für die Erhaltung der jungen Demokratie gegen den Kapp-Putsch vor 95 Jahren gefallenen März-Kämpfer aus Zella-Mehlis

findet am Sonntag, den 15. März 2015 um 10.00 Uhr auf dem ehemaligen Mehliser Friedhof, heute Parkanlage an der Hauptstraße

eine Gedenkveranstaltung statt, zu der die Ortsgruppen der LINKEN und der SPD gemeinsam einladen.

Die Gedenkworte spricht Ina Leukefeld, Abgeordnete des Thüringer Landtages, Fraktion DIE LINKE.

Zu dieser Veranstaltung sind alle Stadträtinnen und Stadträte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Einladung zu Veranstaltungen anlässlich des 90. Jahrestages der Eröffnung des Kinderheimes „MOPR“, dem jetzigen Hotel „Am Wald“ in Elgersburg am 18./19. April 2015

3. März 2015

Vom Freundeskreis „Kinderheim MOPR Elgersburg“

Von Ostern 1925 bis Mitte 1928 fanden Kinder aus allen Teilen Deutschlands aber auch aus Bulgarien und Österreich für mehrere Wochen liebevolle und solidarische Betreuung im damaligen Kinderheim „MOPR“ in Elgersburg..
Die wechselvolle Geschichte des Hauses ist in einer ständigen Ausstellung im Hotel „Am Wald“ zu sehen.

Der Freundeskreis des Kinderheimes lädt aus diesem Anlass für den 18./19. April 2015 jeweils ab 10.00 Uhr zum Besuch des traditionsreichen Hauses ein. Unter dem Motto:

„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“

treffen sich interessierte Freunde an der Geschichte des Hauses zu Gesprächen und Diskussionen.

Am Samstag, dem 18.4. steht die Solidarität mit den Kindern von Elgersburg und Iwanowo/Sowjetunion mit ehemaligen Kindern der Heime und deren Schicksale im Mittelpunkt.
Holger Hänsgen u.a. werden diesen Teil musikalisch begleiten.

Am Sonntag, dem 19.4. wird das Programm durch Cuba si Thüringen gestaltet. Geplant und vorbereitet wird eine Buchlesung und ein Gespräch mit Hans Modrow (angefragt) sowie Gespräche über Aktivitäten für Kubas Kinder vor Ort. Die musikalische Begleitung übernimmt ein kubanischer Künstler, der in Thüringen wohnt.

Interessierte Gäste, nicht nur aus Thüringen, sind herzlich eingeladen.
Das Haus garantiert Thüringer Gastlichkeit und Gastfreundschaft.

Übernachtungswünsche sind direkt an das Hotel „Am Wald“ in Elgersburg zu richten.
Telefon:+49-3677-798 00 Fax: +49-3677-7980106
E -Mail: info@hotel-am-wald.com
Internet:www.hotel-am-wald.com

für den Freundeskreis
Elke Pudszuhn

in Abstimmung mit dem Landesvorstand DIE LINKE und der Geschäftsleitung des Hotels „Am Wald“

Auslobung des Theo Neubauer Preises

1. März 2015

Ich glaube an den Tag, an dem das Licht
der Sonne siegreich eure Nacht verjagt,
der Blindheit Band euch von den Augen reißt,
den harten Winter eures Unglücks bricht;
da leuchtend euch ein neuer Frühling tagt
und man euch, neugeboren, Menschen heißt.

Mit diesen Versen spricht Theo Neubauer die Hoffnung aus, dass der Mensch, wenn er mit klarer Sicht von der Unterdrückung und des Betrogenseins Einsicht und Kraft gewinnt, sich hinüber arbeiten kann in das wirkliche Reich der Freiheit und wirklich, Mensch zu werden.
In dieser Zeit, in der erneut der Mob die Straßen gewinnt, müssen wir uns des Lebens und Kampfes solcher Menschen, wie Theo Neubauer, in Erinnerung rufen und aus ihrem Schicksal Einsicht, Kraft und Hoffnung gewinnen und aktiv werden.
Für Martin Mürb und seiner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes bedeutet dies: „Theo als Schutzschild gegen den leichtfertigen Umgang mit dem gewesenen und wieder hervorkriechenden Faschismus vor der Gesellschaft herzutragen.“
Wir dürfen nicht weggucken, sondern müssen etwas tun, um der Blindheit Band von den Augen der Menschen zu reißen.
Deshalb wird von der Basisgruppe der VVN Gotha der Theo Neubauer Preis ausgeschrieben. Schüler, Lehrlinge, Studenten, Werktätige, Rentner sind eingeladen sich am Wettbewerb zu beteiligen und sich mit Fotos sowie Kurzgeschichten und Reportagen mit dem politischen Geschehen im In- oder Ausland kritisch auseinandersetzen.
Die Ausschreibung des Theo Neubauer Preis besitzt eine parteiübergreifende Basis und orientiert sich am Leben des Historikers, Pädagogen, kommunistischen Parlamentarier und antifaschistischen Widerstandskämpfer (1890-1945), der von 1939 bis 1944 in Tabarz gelebt hat und von den Faschisten hingerichtet wurde. Das Leben und die Verse Theo Neubauers, wie sie uns aus dem Gedicht „Ich glaube…“ entgegentraten, sind unabgegolten und können uns heute noch als Motto leiten. Es lenkt unseren kritischen Blick auf Lebenslagen, die verlangen, Gesicht zu zeigen und sich gegen hassvolle Verachtung von Menschen anderer Rasse und Kultur einzusetzen, ob in stiller Beharrlichkeit oder mit energischer Kraft, und mit den Menschen an unserer Seite verständnisvoll, tolerant, freundschaftlich und solidarisch zusammenzustehen. Diese humanistische Grundposition soll in den gestalteten Szenen und Momenten erkennbar sein, uns berühren und Haltung wecken.
Damit loben wir heute (5. Februar 2015) den Preis aus. Bis zum 09. November des Jahres sind die Beiträge in verschlossenem Umschlag bei der Gemeinde Tabarz einzureichen. (Gemeinde Tabarz, Theo- Neubauer- Preis, Theodor- Neubauer- Park 1, 99891 Tabarz)

Die Jury, zusammengesetzt aus Prof. Dr. Peter Arlt, Martin Mürb, Martina Renner (Mitglied des Bundestages), Dr. Johanna Scheringer-Wright (Mitglied des Landtages), Vera Fitzke (Mitglied des Kreistages Gotha) und der Bürgermeister von Tabarz David Ortmann, bewertet anonym und benennt die Preisträger.
Bei der Preisverleihung am 12. Dezember, dem Geburtstag Dr. Theodor Neubauers, werden die Preisträger ausgezeichnet.
Das Preisgeld wird durch die VVN- Gruppe Gotha, Herrn David Ortmann, Frau MdB Renner, Frau MdL Scheringer- Wright, der Kreistagsfraktion DIE LINKE Gotha und weiteren Organisationen und Privatpersonen gestellt.
Die Arbeiten der Preisträger werden ausgestellt und in einer Lesung dargeboten, desweiteren an verschiedenen Stellen veröffentlicht.
Wir sehen mit Freude den Fotos oder Fotoserien sowie Kurzgeschichten und Reportagen entgegen, die sich einem politischen und sozialen Geschehen zuwenden und mit originellen Bild- und Sprachformen und berührenden Zeichenfindungen aktuelle Zeiterfahrungen zum Ausdruck bringen und zeigen, dass der Teilnehmer an der Wirklichkeit hautnah dran ist, zu ihr Positionen bezieht und vielleicht sogar mit preiswürdigen Arbeiten in die Öffentlichkeit tritt.
Peter Arlt

Ausführungsbestimmungen
Eingereicht werden können 3 ausdrucksstarke Fotos (42 x 60 cm) bzw. 1 Fotoserie von 5 Fotos (je 21 x 30 cm) oder 1 Kurzgeschichte / Reportage (Umfang ca. 5000 Zeichen). Jeder Einsender kann nur einen und zwar unveröffentlichten Beitrag einreichen. Die Textbeiträge sind in zwei Exemplaren einzureichen.

Wegen der Anonymität des Bewertungsverfahrens dürfen auf den Fotos und Texten keine Autorennamen stehen. Aber auf einem beigelegten Extrablatt stellt sich der Autor in einer Kurzvita (höchstens 12 Zeilen) vor.

Die Jury wählt zunächst individuell die besten Arbeiten aus und entscheidet nach einer Bewertungsdiskussion durch Abstimmung.
Es wird eine Dotierung in drei Plätzen (mindestens 100, 200, 300 €) vorgenommen.

Bei der Preisverleihung am 12. Dezember, dem Geburtstag Dr. Theodor Neubauers, werden die Fotos der Preisträger gezeigt und findet eine Lesung der ausgezeichneten oder vordersten 3 Kurzgeschichten statt.
Die Arbeiten der Preisträger und möglicherweise weitere werden ebenso veröffentlicht und die besten Fotos sowohl in Tabarz im Bürgerhaus „KUKUNA“ als auch anderswo (Gotha) in Ausstellungen gezeigt.

Platzverweis für rechte Hooligans!

19. Februar 2015

Der Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen unterstützt die Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 15. März 2015!

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Beteiligt euch an den Aktionen!

Gedenkworte aus Anlass des 70. Jahrestages der Hinrichtung Theodor Neubauers

12. Februar 2015

Wir dokumentieren die Rede unserer Landesvorsitzenden Elke Pudszuhn anlässlich des 70. Jahrestages der Hinrichtung Theodor Neubauers. Hierzu fanden Gedenkveranstaltungen am 5. Februar 2015 in Erfurt und in Tabarz statt.

„Ob wir überleben
ist weder sicher noch die Hauptsache.
Wie man später von uns denken wird,
ist so wichtig wie,
dass man an uns denken wird.
Darin liegt die Zukunft.
Danach müssen wir hier leben,
solange wir atmen.
Ein Deutschland, das an uns denkt,
wird auch ein besseres Deutschland sein.“

Mit diesen Worten und im Sinne von Carl von Ossietzky, selbst Häftling im KZ Sonnenburg und Esterwegen und 1935 hat er den Friedensnobelpreis trotz aller faschistischer Schikanen und Folter erhalten, möchte ich an das Leben und Wirken von Theo Neubauer erinnern, denn aus der Geschichte lernen, in der Gegenwart wirken, die Zukunft gestalten ist Erinnern – Gedenken – Mahnen unverzichtbar.

Was hat Theo Neubauer mit mir und meiner Familie zu tun. Theo hatte von 1933 – 1939 bereits Zuchthaus Brandenburg, KZ Lichtenburg und Buchenwald hinter sich. Meine Eltern und Magnus Poser KZ Bad Sulza und Gefängnisstrafe „abgesessen“, als es Magnus Poser trotz polizeilicher Überwachung gelang, eine Widerstandsorganisation in Jena zu etablieren und Verbindungen zu vielen Orten, auch nach Zella – Mehlis zu meinen Eltern, aufzubauen. Sie besuchten sich gegenseitig nach der Haftentlassung mal in Jena, mal in Zella – Mehlis.
Eines Tages kam Magnus zu meinen Eltern und sagte: „Ich habe die Verbindung zu Theo herstellen können“, jetzt sind wir breiter vernetzt“. Das war 1941, als die illegale Zusammenarbeit begann und 1942 entwickelte die Neubauer – Poser – Gruppe direkte und indirekte Kontakte zu anderen Widerstandsorganisationen in Deutschland bis hin zur militärischen Opposition um Claus Graf von Stauffenberg und dem Kreisauer Kreis. Beim letzten Treffen Posers zu Pfingsten 1944 in Zella – Mehlis übergab Magnus die letzten Flugblätter von Theo. Es war das Flugblatt „Brief an die gefangenen Rotarmisten, Ostarbeiter und Ostarbeiterinnen“ in russischer Sprache, die Magnus in einem von ihm gefertigten Tablett versteckt hatte. Die Flugblätter wurden illegal an die in den vor allem in Waffenfabriken tätigen Gefangenen verbreitet.

Am 14. Juli 1944 wurden Theo in Tabarz und Magnus in Jena verhaftet, das wussten aber beide voneinander nicht, da für Theo die Gestapo aus Berlin kam und Magnus ins berüchtigte Gestapogefängnis nach Weimar verbracht wurde. Bei Theo war es so, dass der Kurier, der ihn von der bevorstehenden Verhaftung durch die Gestapo warnen sollte, sich verspätete und die Gestapo vor ihm in Tabarz eintraf.
Bei einem Treffen, sagte Magnus mal zu meinen Eltern, wenn sie mich wieder „schnappen“, setzte ich alles auf eine Karte. Magnus wusste, dass die Gestapo von ihm unter allen Umständen ein Geständnis abpressen wollte. Um dieser Gefahr zu entgehen, unternahm er in der Nacht vom 20. zum 21. Juli 1944 einen Fluchtversuch, bei dem er von mehreren Schüssen getroffen, schwer verletzt aufgegriffen wurde. Die Gestapo transportierte ihn ins Krankenrevier des KZ Buchenwald, wo die Gestapo mit dem Verhör begann. Auf die drängenden Fragen des Gestapo-Mannes antwortete Magnus für alle gut vernehmbar: „Grüßt mir meinen Freund Theo Neubauer!“
Danach wurde er operiert, verstarb aber an den Folgen seiner schweren Schussverletzungen. Seinem Schweigen verdanken viele Antifaschisten ihr Leben.
Seine Frau Lydia fuhr über Zella – Mehlis zu ihren Angehörigen nach Goldlauter bei Suhl, um sie vom Tod ihres Mannes zu unterrichten, dabei traf sie sich mit meiner Mutter, um ihr ebenfalls diese Nachricht zu überbringen mit dem Auftrag, sofort die illegalen Verbindungsleute zu informieren.

Mein Vater wurde im Rahmen der „Aktion Gitter“, die nach dem missglückten Hitlerattentat anlief, am 20. August 1944 ins KZ Buchenwald verbracht.
Theo wurde am 8. Januar 1945 zum Tode verurteilt und am heutigen Tag vor 70 Jahren in Brandenburg enthauptet. Bis zur Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April und der endgültigen Befreiung von Faschismus und Krieg am 8. Mai 1945 gaben noch Millionen ihr Leben. In Deutschland erlebten in erster Linie die überlebenden Verfolgten und Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen diesen Tag als Befreiung.

Aber auch wir alle, die wir heute leben, verdanken die Grundlagen unseres Lebens in Frieden, Freiheit und Vielfalt den Siegern des 8. Mai. Wir wissen, dass die Früchte des 8. Mai gefährdet sind. Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus sowie Islamfeindlichkeit – alle möglichen Ideologien zur Begründung von Ungleichheit und gesellschaftliche Ausgrenzung haben heute Hochkonjunktur. Dem müssen wir gemeinsam entgegen treten und nicht Pegida, Sügida, wie sich auch nennen, die Straßen und Plätze für ihre Hassparolen überlassen. Den Überlebenden von Faschismus und Krieg macht das Angst, wie ich das aus Gesprächen weiß. Das kann ich gut verstehen, haben sie es doch am eigenen Leibe erlebt, wohin das führen kann.
Deshalb bleibt der Schwur der 21.000 überlebenden Häftlinge von Buchenwald vom 19. April 1945 auf dem Appellplatz mein Credo: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“. Da gibt es für uns noch viel zu tun, denn der Schwur ist noch nicht erfüllt.

theo

Gedenkveranstaltung am 5. Februar 2015 in Erfurt

5. Februar: Gedenken an Theodor Neubauer in Erfurt

3. Februar 2015

Vor 70 Jahren wurde Theodor Neubauer in faschistischer Gefangenschaft ermordet. Er war Lehrer, Historiker, Abgeordneter der KPD im Thüringer Landtag und im Reichstag sowie aktiver Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Neubauer wuchs in Erfurt auf, besuchte hier die Schule, forschte über die Geschichte der Stadt und war als Lehrer am Königin-Luise-Gymnasium tätig. Nach kurzen Mitgliedschaften in der „Deutschen Demokratischen Partei“ sowie der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ und seiner Beteiligung am Generalstreik gegen den „Kapp-Putsch“ 1920 fand er 1920 seine politische Heimat in der „Kommunistischen Partei Deutschlands“. 1921 wurde er in den Thüringer Landtag gewählt und übernahm im Oktober 1923 für kurze Zeit in der aus SPD und KPD gebildeten Landesregierung das Amt als „Staatsrat für Gotha“. Nach dem Einmarsch der Reichswehr in Thüringen im November 1923, die die gewählte Landesregierung absetzte, floh Neubauer ins Rheinland. Von 1924 bis 1933 saß er für die KPD im Reichstag.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten ging Neubauer im März 1933 in den Untergrund und wurde am 13. August des gleichen Jahres verhaftet – unter anderem im Konzentrationslager Buchenwald. 1939 wurde er aus der faschistischen Haft entlassen und zog nach Tabarz im Thüringer Wald. Unter anderem mit dem Magnus Poser baute er ein Widerstandsnetz („Neubauer-Poser-Gruppe“) auf, die für einen Zusammenschluss aller NS-Gegner eintrat. Am 14. Juli 1944 wurde Neubauer erneut verhaftet und am 8. Januar 1945 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ am berüchtigten Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt. Am 5. Februar 1945 wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Wir gedenken und ehren Theodor Neubauer am 70. Jahrestag seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten. Im 70. Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus verbinden wir das Gedenken mit dem Aufruf, auch heute Protest und Widerstand gegen Antisemitismus, Rassismus und Neofaschismus zu leisten.

Donnerstag, 5. Februar 2015, 15 Uhr, Universität Erfurt (an der Stele für Theodor Neubauer)

RednerInnen: Ein/e VertreterIn des Studierendenrats der Universität Erfurt sowie Elke Pudszuhn (Vorsitzende der Thüringer Vereinigung der der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen)

Veranstalter: Studierendenrat der Universität Erfurt und Thüringer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen

Hinweis: Wir bitten darum, keine Fahnen, Transparente etc. von politischen Parteien zu zeigen.

Redebeitrag auf der Montagsdemo gegen Sügida in Suhl am 26.1.2015

29. Januar 2015

Redebeitrag unserer Landesvorsitzenden Elke Pudszuhn auf der Montagsdemo gegen Sügida in Suhl am 26.1.2015
im Zeichen des Internationalen Gedenktages, des 27. Januar, an dem vor 70 Jahren die Häftlinge des KZ-Vernichtungslager Auschwitz befreit wurden

Als Landesvorsitzende des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregime/Bund der Antifaschisten, wie es der Name schon ausdrückt, vertrete ich die Menschen, die nicht mehr zu Ihnen sprechen können und deren Hinterbliebene und Angehörige.

Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee Auschwitz. Die Soldaten fanden über 7.000 entkräftete und kranke Häftlinge vor, die nicht mit auf die Todesmärsche geschickt werden konnten, weil sie schon fast tot waren.
Die anwesenden Häftlinge wurden befreit, aber die SS-Schergen und Nazis wüten weiter.
Bis zur Befreiung der Buchenwaldhäftlinge dauert das noch bis zum 11. April und bis zur endgültigen Befreiung vom Faschismus und Krieg noch mal 4 Wochen – bis zum 8. Mai.
Von den Millionen Menschen, die diesem faschistischen Regime zum Opfer fielen, möchte ich auf die Menschen aus unserem Umfeld aufmerksam machen.
Aus Suhl wurden
24 Antifaschistinnen und Antifaschisten ermordet, hingerichtet, zu Tode gequält
2 starben an den Folgen der Haft
221 Antifaschisten waren in Zuchthäusern, Gefängnissen und KZs größten Grausamkeiten ausgesetzt: sie waren insgesamt 312 Jahre und 9 Monate eingesperrt.
Ich möchte nur ein Familienschicksal, das der Familie des Antifaschisten Adolf Anschütz, herausgreifen, auch daran wird der Vernichtungsfeldzug deutlich.

Adolf Anschütz, der Arbeiter und Gewerkschaftler ist unter den 50 Frauen und Männern, die am 3. September 1943 verhaftet wurden. Er wurde am 5. Januar 1945 in Weimar hingerichtet mit 7 weiteren Antifaschisten der Friedberg-Widerstandsgruppe, darunter eine Frau – Minna Recknagel.
Seine Frau Anna, geborene Günther, seine Tochter Hilde, seine Schwägerin Emma Koburger sind unter den 150 Verhafteten der 2. großen Verhaftungswelle der Nazis am 8. Juni 1944 in Suhl, sie kommen alle in die Landesstrafanstalt Ichtershausen. Sie überlebten den Todesmarsch.
Der Mann von Annas Schwester Luise Keiner, Otto Keiner, bis 1933 kommunistischer Bürgermeister in Benshausen, wurde am 22. September 1944 im KZ Buchenwald ermordet.
Sein Sohn und zwei Schwiegersöhne waren „gefallen“ für „Volk und Vaterland“, wie man den Angehörigen mitteilte.
Der jüngste Bruder von Anna, Alwin Günther, ging in die Sowjetunion, kämpfte in den Internationalen Brigaden für Spaniens Freiheit, kam nach Frankreich ins Internierungslager, entkam in die Schweiz, dort wieder ins Gefängnis, bis auch er nach der Befreiung vom Faschismus nach Suhl zurückkehren konnte.

Von den einstmals 150 jüdischen Bürgern, die bis 1933 in Suhl lebten, haben
2 in Suhl überlebt
37 anderenorts
35 wurden deportiert
47 konnten emigrieren und von
19 ist der Verbleib unbekannt
von den 21 Familienmitgliedern der Nussbaums, wurden 7 ermordet, 2 konnten emigrieren, von 11 ist das Schicksal unbekannt, nur einer konnte in Terezin befreit werden.

Von den 11 Mannheimers hat keiner überlebt, die ganze Familie ausgelöscht.

Im Februar 1945 wurden 8.639 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene in
Suhl gezählt, die in 37 Lagern und anderen Unterkünften untergebracht waren und in 74 Betrieben, davon in 14 Waffenfabriken ausgebeutet wurden.
Laut Friedhofs-Statistik wurden 115 Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und deren Kinder hier begraben.
Morgen ab 17.00 Uhr wird es im Rathaus eine Gedenkveranstaltung geben und wir werden anschließend aus den Erinnerungen der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano lesen und der Frage nachgehen, warum die heute 90-jährige noch Musik macht und aus eigenen bitteren Erfahrungen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit eintritt.

Befragt nach ihrem Credo heute, sagt sie:
„Wenn es keinen Rassismus und keine Ausländerfeindlichkeit gäbe, wäre es wunderbar, hier zu leben. Deutschland sieht für mich wie ein ausländerfeindliches Land aus, wenn ich die Abschiebungen sehe, die vollzogen werden.
Leute, die hier jahrelang gelebt haben, werden plötzlich in ein Land abgeschoben, das sie gar nicht kennen. Da gibt es türkische Bürger, die hier in Deutschland aufgewachsen sind, die werden abgeschoben in ein Land, wo sie Fremde sind.
Auch afrikanischen Menschen geht das so. Das ist wirklich eine Katastrophe, diese Ausländerfeindlichkeit.
Da hat sich nicht viel geändert.
Damals waren es die Juden, auf die man es angelegt hatte, die Juden waren das Unglück, für alles waren sie verantwortlich.
Heute sind es auf einmal die Moslems, obwohl die Leute, die das meinen, sie gar nicht kennen.
So, wie man damals nichts über die Juden wusste, dennoch sind sie das Feindbild geworden.
Heute haben wir wieder ein Feindbild, die Moslem.
Als politisch interessierter Mensch muss ich sehen, was geschieht, und dagegen kämpfen.“

Schließen wir uns diesem Kampf an.

Danke, dass sie mir zugehört haben.

Stellungnahme der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e. V. gegen geschichtsverfälschende Gleichsetzung der AfD

25. Januar 2015

Vom 23. Januar 2015

Mit allem Nachdruck verurteilen die in der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora vereinten ehemaligen Häftlinge, Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Buchenwald sowie Antifaschistinnen und Antifaschisten den Versuch der rechtspopulistischen und europafeindlichen Partei AfD in Thüringen, die historischen Grundlagen des Gedenktages 27. Januar zu verfälschen.

Der deutsche Faschismus mit seiner von Menschenverachtung getragenen Ideologie, mit seinen rassischen und völkischen Auswüchsen ist und bleibt singulär. Jeglicher Versuch von Gleichsetzung verbietet sich.

Dass ein Geschichte lehrender Oberstudienrat eine derartige Gleichsetzung vornimmt, lässt außerordentlich beunruhigende Rückschlüsse zu.

Die Beleidigung der Opfer und der Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald siebzig Jahre nach ihrer Befreiung ist nicht hinnehmbar und verlangt gesamtgesellschaftlichen Widerspruch.

Günter Pappenheim
Ehemaliger Häftling des KZ Buchenwald
Häftlingsnummer 22514
Erster Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos
Vorsitzender der Lagerarbeitsgemeinschft Buchenwald-Dora

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