Gedanken zum Jahrestag der Befreiung des Außenlagers Laura

13. April 2021

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  • Text von Jürgen Powollik

Kameraden und Kameradinnen,

heute, am Tag der Befreiung des Außenlagers Laura, waren vier Mitglieder der Basisgruppe Saalfeld-Rudolstadt des TVVdN-BdA dort. Es war kalt und windig. Kein weiterer Mensch weit und breit. Am Gedenkstein für die Opfer des Grauens lagen noch verblichene Gestecke aus dem letzten Jahr. Wir fanden einen Besen und hatten einen Kanister mit Wasser dabei. So konnte dieser Ort an diesem Tag nicht bleiben. Der Müll wurde weggeräumt und die Grabtafel geputzt. Erst dann legten wir die mitgebrachten Blumen nieder und gedachten der Opfern.

Jürgen Powollik beim Säubern der Gedenkstelle

Später diskutierten wir über den derzeitigen Zustand in unserem Land und in Europa. Reicht es, dass Politiker, wie am 11. April diesen Jahres, an die grausame Zeit von damals erinnern, dass sie an Kranzschleifen ohne Publikum auf dem Appellplatz im KZ Buchenwald zupfen, aber nichts gegen die weiter aufkommende Gefahr des wieder erstarkenden Faschismus tun? Von der r2g–Regierung in Thüringen hatte ich mir in den letzten Jahren zu dieser Problematik mehr versprochen.

Noch braucht das Kapital die Braunen nicht, doch es bildet für spätere Zeiten eine schlagkräftige Reserve. Am 11. April in Buchenwald und heute in Laura, im Fröhlichen Tal, waren wir nur Wenige. Nicht nur die Zeitzeugen werden weniger, auch die politisch aufgeklärten Menschen sind in der Minderzahl. Der Schoß ist fruchtbar noch. An Kranzschleifen zupfen bringt nichts.