Breitscheid-Gedenken 2021

24. August 2021

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Rede der stellv. Landesvorsitzendenden, Karin Schrappe

Verehrte Anwesende,

Es ist eine gute Tradition, heute wieder gemeinsam an Rudolf Breitscheid zu erinnern, ihm zu gedenken und im Namen unseres Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten zu mahnen.

Der Name Breitscheid fiel an unserem Familientisch durch Curt Albrecht, einem Familienmitglied und Überlebenden des KZ Buchenwald. Er gab der Erfurter Breitscheidstraße, in deren Nähe wir zu Hause waren, für mich ein Gesicht. Sein Lebensweg und der vieler Ermordeten, aber auch Überlebenden des Naziregimes begleitet mich mein ganzes Leben und führte mich auch immer auf den Ettersberg zurück. Mit vielen Menschen gedachte ich hier ihren Angehörigen und traf Zeitzeugen. Diese forderten uns immer auf, ihre Geschichten weiterzugeben, der jungen Generation zu sagen, dass sie keine Schuld aber Verantwortung tragen, dass so etwas nicht wieder passieren darf. Und deshalb unterstütze ich auch die Forderung, dieser Zeit und der Herausarbeitung der Ursachen dafür in der Schule mehr Zeit einzuräumen.

Leider gibt es fast keine Zeitzeugen mehr. Erst vor wenigen Tagen ist unsere Kameradin Esther Bejarano, Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, von uns gegangen. Sie sagte einst: „Ihr tragt keine Schuld für das was passiert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn es euch nicht interessiert.“

Und deshalb ist es unsere Aufgabe als Nachkommen die junge Generation dafür zu sensibilisieren und zu unterstützen.