80. Jahrestag der Selbstbefreiung

28. März 2025

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Termine des diesjährigen Gedenkens in Buchenwald und Mittelbau-Dora

76. Jahrestag der Selbstbefreiung

Samstag, 05. April:

11.00 Uhr: Gedenkveranstaltung am ehem. Außenlagers SIII (Erinnerungsort im Jonastal)
16.30 Uhr: Baumpflanzung im Rahmen des Erinnerungsprojektes »1000 Buchen« vom Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda und der LAG Buchenwald-Dora im Landschaftspark Nohra

Sonntag, 06. April:

10.00 Uhr: Treffen der Nachkommen auf Einladung der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora
(Kino-Saal der Gedenkstätte Buchenwald)
13.00 Uhr: Kundgebung von internationalen Jugendlichen der FIR am Glockenturm
13.30 Uhr   „Geschichte.Bewusst.Machen.“ Öffentlicher Rundgang über das ehemalige Lagergelände, zum Schwerpunktthema „Befreiung – Und dann?“
15.00 Uhr   Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Appellplatz
16:30 Uhr   Gedenken am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma
16:45 Uhr   Gedenken am Jüdischen Mahnmal
17.15 Uhr Interreligiöses Gedenken im Kleinen Lager
17.15 Uhr   Gedenken des IKBD im Glockenturm

Montag, 07. April:

11.00 Uhr: Gedenken in Mittelbau-Dora

Alles nur Elend und von WIDA bis WIBU nichts?

8. Februar 2025

Eine Nachlese zu den Shoa-Gedenkstunden am 26. Januar 2025 von Peter Franz

Vor wenigen Tagen haben wir die eindrücklich sein wollenden Gedenkworte in Bundestag und Landtagsversammlungen gehört oder nachgelesen. An diesem Gedenktag der Shoa gegen Ende Januar sahen wir wieder ausgemergelte Gestalten, die neben den mit Leichen angefüllten Gruben standen und ungläubig ihre Befreier in fremden Uniformen musterten: die Soldaten und Offiziere der Roten Armee. Wieder wurden Blumen niedergelegt vor der „Schwarzen Wand“, wo man der mörderisch Erschossenen gedachte. Immer und immer wieder war zu hören und zu lesen, dass dieses menschliche Elend verursacht wurde von den deutschen „Nationalsozialisten“, die dieses unvorstellbare Grauen über Millionen Menschen brachten. Nicht nur, dass es angeblich „Nationalsozialisten“ gewesen sein sollten und keine Faschisten, gegen die die Rotarmisten bei ihrem Vormarsch kämpften, wie ihnen ihre Politkommissare erklärt hatten. Ich finde es unerträglich, dass die von den deutschen Nazis erfundene Propagandahülse viel zu lange schon zum stehenden Begriff der Historiker zumeist westlichen Zuschnitts als das vorgeschriebene Nennwort für die Nazi-Ideologen geworden ist.

Aber damit hängt auch zusammen das peinliche Verbergen und Verschweigen der Aktionen des mutigen Widerspruchs, des riskanten Widerstands, ja der hochgefährlichen Aufstandsversuche und sogar einiger weniger Aufstandserfolge, die sich auch in diesen Todeslagern ereignen konnten. Es waren eben nicht nur verelendete, abgestumpfte, ihr Schicksal klaglos erleidende Gefangene, die dort in Massen dahinvegetierten, ehe sie von Zwangsarbeit zermürbt oder mit gebrochenem Lebenswillen in die Gaskammern hinein gepfercht wurden.

Nein, da waren auch mutige junge Frauen wie Roza Robota, Ala Gertner, Ester Wajcblum und Regina Safirsztajn, die eine Sprengaktion an der Einzäunung organisierten, womit wir uns beim WIAU, dem Widerstand in Auschwitz befinden. Da waren glaubensstarke katholische Priester, die in den Pfarrer-Baracken des KZ Dachau mit ihren Pfarrbrüdern die lebensspendende Eucharistie feierten, von mir abgekürzt als WIDA gekennzeichnet. Und da war auch der Funktionshäftling und Häftlingspfleger Walter Neff, der vielen tuberkulose-kranken Mithäftlingen dabei helfen konnte, der Gaskammer zu entkommen. Das hat so große Freude ausgelöst, dass zwei von ihnen den „TBC-Marsch“ komponierten und betexteten:

Was ist denn heute hier im Hause los?
Denn jeder freut sich so und lächelt bloß.
Sagt, was ist denn da geschehen.
Im ganzen Hause gibt es keine Ruh.
Und alle Türen fliegen auf und zu.
Selbst die Schwächsten können gehen.
Weil wir singen unser neues schönes Lied,
das von Mund zu Mund alle Stuben durchzieht.
Und deshalb singen alle fröhlich mit,
und stimmet ein mit uns und haltet Schritt,
denn heut sind wir ja alle fidel.
Wir sind die Patienten
aber du bist unser Herr!
Wenn wir nur recht könnten
dankten wir Dir noch viel mehr!
Sei Du der Behüter
unserer Gemüter!
Dass uns ein Leid nicht treff – Walter Neff
Dass uns ein Leid nicht treff – Walter Neff!
(Lieder aus Konzentrationslagern, www.volksliederarchiv.de)

Nach diesem Blick auf das Akronym WIDA schauen wir noch in ein weiteres Todeslager: nach Sobibor. Sowjetische Kriegsgefangene jüdischer Herkunft aus Belarus unter Führung des Rotarmisten Alexander Petscherski töteten zwölf SS-Männer, viele Flüchtende starben im Kugelhagel, aber 365 Gefangene konnten dem Lager entkommen, und 200 erreichten einen nahegelegenen Wald. Allerdings gelang es nur 47 Flüchtlingen unterzutauchen bzw. sich einer Partisanengruppe anzuschließen. Nach einer grausamen Mordaktion an den Überlebenden wurde das Lager dann dem Erdboden gleichgemacht. Das war eine unvergessen bleibende Widerstandsaktion, die dem Kürzel WISO zuzuordnen ist.

Überall gab es „unkaputtbare“ Häftlinge, die sich beim Helfen in höchster Not bewährten und sich dabei solche Ehrentitel erwarben wie „Engel von Auschwitz“, „Engel von Sachsenhausen“ usw.

Und in einem weiteren KZ in Thüringen taten sich Männer zusammen, die für den ersehnten Befreiungs-Schlag genug Gewehre, Material und Technik zusammenbrachten, um die gehassten Unterdrücker eines kommenden Tages abzuschütteln, z.B. die Kommunisten in Buchenwald (WIBU), die sogar eine „Internationale Militär-Organisation“ (IMO) auf die Beine stellten. Freilich mussten sich General Pattons GI’s erst in erfahrbare Nähe vorkämpfen, so dass der Großteil der SS das Weite suchte und dann am 11. April 1945 das Kommando zur Befreiung des Lagers gegeben werden konnte. Die verbliebenen 76 Leute mit dem Totenkopf an der Uniform wurden durch die bewaffneten Antifaschisten vor der zu befürchtenden Lynchlust geschützt, gefangen gesetzt, um sie dann den Alliierten zu übergeben. Es vergingen noch zwei Nächte, bis die Kämpfer aus dem Land hinter dem Atlantik von einem Empfangskomitee der Vorläufigen Lagerleitung begrüßt werden konnten.

Davon freilich wollte eine Riege von Politikern und gefälligen Historikern nichts gewusst haben oder konnten diese dokumentierten Vorgänge jahrelang (wenn nicht Jahrzehnte hindurch) als durchschaubare „DDR-Propaganda“ herabwürdigen. Für den bisher vorletzten Direktor der Gedenkstätte, die seither auch keine „Mahnstätte“ mehr sein durfte, war das Lagergelände von Buchenwald lediglich ein großer Friedhof geworden.

In meiner jüngsten Veröffentlichung „Menschen im weltweiten Widerstand gegen das deutsche Naziregime. Eine soziologische Untersuchung“ auf der Quellenlage von rund 32.000 Kurzbiogrammen bin ich ihren Motiven des Widerstandes nachgegangen und habe die Antriebe und Einbindungen ihres jeweiligen Widerstandsverhaltens einmal umfänglich und genau untersucht. Dabei sind die o.a. Kürzel entstanden, die die Überschrift zieren. Auch ein Zeugnis des Widerstands sind die Lieder, die in den KZ’s entstanden sind und noch heute durch unser Singen dem Gedenken seine Kraft verleihen. Gegen die scheinbar unüberwindbare Macht des rasenden Nazi-Molochs haben allerdings die ebenfalls furchtbaren militärischen Mittel der Anti-Hitler-Mächte wirken können und müssen. Aber die Lieder menschlicher Selbstbehauptung wie die „Moorsoldaten“ oder „Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen“ – und selbst der fröhliche „TBC-Marsch“ gehört dazu – bleiben ein Zeugnis des ideellen Sieges des Widerstands über die Nazibarbarei.

Peter Franz, Menschen im weltweiten Widerstand gegen das deutsche Naziregime. Eine soziologische Untersuchung; BoD – Books on Demand GmbH Norderstedt 2024, ISBN 978-3-7597-5593-3

„Der Rhein fließt ins Mittelmeer“

19. November 2024

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Am Donnerstag ist Filmabend im filler. in Erfurt 🎥

Zusammen mit dem Filmemacher Offer Avnon und der DGB-Jugend zeigt der TVVdN/BdA den Dokumentarfilm „Der Rhein fließt ins Mittelmeer“.

Zehn Jahre hat der Israeli Offer Avnon in Deutschland gelebt. Sein Aufenthalt in dem Land, für das er als Sohn eines Holocaust-Überlebenden widersprüchliche Gefühle hegt, hat ihn zu einem sehr persönlichen Dokumentarfilm motiviert. Darin lässt er Deutsche, Juden und Polen über ihr Leben erzählen und ihre Sichtweise auf den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust und die Nachkriegszeit darlegen.

Film mit anschließender Diskussion
am Donnerstag, 21. November,
18 Uhr im filler. (, Schillerstraße 44, 99096 Erfurt)
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Der Eintritt ist frei.

Landesdelegiertenkonferenz in Buchenwald

24. Oktober 2024

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Geschäftsführender Landesvorstand in seinem Amt bestätigt

Auf der 18. Landesdelegiertenkonferenz am 19. Oktober 2024 in der Gedenkstätte Buchenwald wurde der Landesvorstand neu gewählt. Kati Engel wurde in ihrem Amt als Landesvorsitzende bestätigt, genauso wie Karin Schrappe als ihre Stellvertreterin, Christiane Schütze als Schatzmeisterin sowie Anne Maddouch und Heidemarie Schwalbe als Beisitzerinnen des geschäftsführenden Landesvorstandes. Als weitere Mitglieder des Landesvorstandes wurden gewählt: Matthias Adorf, Denny Heiter, Katrin Hänsgen, Wolfgang Heise, Felix Ihle, Michael Lemm, Anna-Lena Metz, Elke Pudszuhn, Daniel Starost und Philipp Weltzien.

„Wir bedanken uns bei allen Kameradinnen und Kameraden, die aus dem Landesvorstand ausscheiden, für ihre geleistete Arbeit und ihr Engagement“, äußerte sich Kati Engel nach der Wahl, „und allen Neugewählten wünschen wir viel Freude und stets gutes Gelingen bei ihren bevorstehenden Aufgaben.“

Und Aufgaben gibt es mehr als genug. So gibt es nicht nur Mahn- und Gedenktage, die vorbereitet werden wollen, der neugewählte Landesvorstand hat sich auf seiner konstituierenden Sitzung vorgenommen, auch eine Broschüre über die Geschichte des Landesverbandes herauszubringen, die möglichst zum 80. Geburtstag veröffentlicht werden soll.

Solidarität mit Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner

29. August 2024

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Es ist widerwärtig, dass Menschen angegriffen werden, die das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechterhalten und im „Nie wieder!“ einen klaren Auftrag sehen. In einem Brief an 350.000 Wähler:innen hatte Prof. Dr. Wagner aus Anlass der bevorstehenden Landtagswahl die Verharmlosung des Nationalsozialismus durch die AfD verdeutlicht. Nun wird ihm gedroht – sogar mit dem Tod.

Mit großer Sorge beobachten wir die Zunahme von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Fremdenfeindlichkeit. Der besorgniserregende Erfolg rechter Parteien und Gruppierungen gefährdet unsere vielfältige Gesellschaftskultur und Erinnerungsarbeit. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ist daher darum bemüht, über den Geschichtsrevisionismus und dessen Protagonist:innen aufzuklären.

Wir unterstützen das Engagement der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora für ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein und gegen jede Diskriminierung von Minderheiten. Gleichzeitig verurteilen wir die Angriffe auf Stiftungsdirektor Prof. Dr. Wagner aufs Schärfste.

Thälmann-Gedenken

9. August 2024

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ERINNERN – GEDENKEN – MAHNEN

Anlässlich des 80. Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns laden wir Sie herzlich
am Sonntag, den 18. August 2024
um 15.00 Uhr
im Hof des Krematoriums des ehemaligen KZ Buchenwald

zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung des Thüringer Verbandes der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten und der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora
ein.

Die Gedenk-Rede hält:
Vera Dehle-Thälmann
Sprecherin der deutschen Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e. V. (LGRF),
Enkeltochter von Ernst und Rosa Thälmann

Wir freuen uns darauf, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Die Behauptung, der breite Widerstand seitens der Gewerkschaften werde nicht organisiert, ist falsch

9. August 2024

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Stellungnahme zum Artikel von Regina Girod

Wir als Thüringer VVdN/BdA empfinden die Aussage von Regina Girod in dem Beitrag „Da geht noch was!“ vom 04. Juli 2024 in der antifa: „Dass die Gewerkschaften in einer Situation, in der Rassismus und Ausgrenzung zunehmen, nicht nur Tarifkämpfe führen, sondern breiten Widerstand organisieren müssen, hört man von ihr leider (noch) nicht.“ als eine unverhohlene Frechheit.

Diese Behauptung ist schlichtweg falsch und ein Schlag in das Gesicht all jener Kolleg*innen, die sich seit Jahren an der Organisation von Protesten gegen die extrem Rechte und AfD beteiligen darüber hinaus an diesen teilnehmen und es ist ein besonders harter Schlag ins Gesicht der Kolleginnen, die seit Jahren auch in unserem Verband engagierte Kameradinnen sind und uns immer zuverlässig unterstützen und uns zur Seite stehen.

Der DGB, vertreten durch aktive Kolleg*innen, ist in vielen Bündnissen gegen Rechts aktiv und unterstützt wo es nur geht. Zu behaupten, der breite Widerstand seitens der Gewerkschaften werde nicht organisiert, ist falsch. Gerade in den ostdeutschen Bundesländern, aber eben nicht nur dort ist der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften ein solider, solidarischer Partner an der Seite derjenigen Menschen, die keinen Bockauf die faschistischen Ideen der AfD sowie anderer rechtsextremer Parteien haben und sich ihnen konsequent in den Weg stellen.

Warum tut der DGB das?! Weil es seine ureigene Aufgabe ist:

Am 02. Mai 1933 wurden Gewerkschaftshäuser durch die Nazis überfallen und besetzt. Gewerkschaften enteignet. Kolleginnen verhaftet. Die nicht verhafteten Gewerkschafterinnen werden in die DAF, die Deutsche Arbeitsfront, überführt. Unabhängige Gewerkschaften, als eines der letzten Bollwerke das der Machtergreifung der Nazis noch im Weg stand, ist beseitigt. Von nun an gibt es keine freie Interessenvertretung mehr, keine Mitbestimmung und vor allem kein Streikrecht. Es ist der Beginn des Naziregimes die Gleichschaltung der Gesellschaft voranzutreiben. Es ist der Tag, an dem viele Gewerkschafter*innen in die „Illegalität“, den Untergrund gezwungen werden. Im Untergrund formiert sich Widerstand. Widerstand oppositioneller Gewerkschafter*innen – im Inland wie im Ausland. Versuche den Zusammenhalt aufrecht zu erhalten. Versuche sich zu vernetzen. Versuche den propagandistischen Methoden der Nazis mit politischer Aufklärung entgegenzutreten.

Der Terror gegenüber Gewerkschafterinnen und die abwartend-wohlwollende Haltung vieler Mitbürgerinnen gegenüber den Nazis, machte große Wideranstandsaktionen unmöglich. Tausende Oppositionelle – Gewerkschafterinnen wie auch Sozialdemokratinnen und Kommunist*innen – wurden weiterhin verhaftet, gefoltert und ermordet. Im Untergrund und im Exil aber ging der Kampf gegen das Naziregime ununterbrochen weiter.

Ja, wir haben heute eindeutig bessere Zeiten, den Kampf gewonnen haben wir aber noch lange nicht! Wir sind so nah an einem antidemokratischen Wandel wie noch nie seit Deutschland vom Terror der Faschisten befreit wurde.

Eine Lehre aus der Zeit vor der Machtergreifung ist vor allem, dass der DGB eine Einheitsgewerkschaft ist. Der Solidaritätsgedanke ist grundlegend für jede Mitgliedsgewerkschaft. Das heißt: Die DGB Mitgliedsgewerkschaften müssen Ihre verbündeten, antifaschistischen Strukturen weiter und bedingungslos unterstützen – und das tun sie.

Ein Beispiel gefällig?! Das „Auf die Plätze“-Bündnis in Erfurt. Dort ist der DGB seit vielen Jahren starker Partner. Gemeinsam wurde dort, z. B. am 20.01.2024, nach dem Bekanntwerden der Correctiv-Recherche eine Demonstration organisiert, an der rund 12.000 Menschen teilnahmen – vor allem Gewerkschafter*innen. Gemeinsam mit dem Bündnis organisiert der DGB eine Demonstration für den 25.08.2024, eine Woche vor den wohl bedeutendsten Landtagswahlen in Thüringen.

Die Liste der Unterstützung lässt sich noch um einiges erweitern. Dies zu sehen und wahrzunehmen bedarf keiner sonderlich großen Anstrengung, treibt man sich doch heute in den sozialen Medien rum.

Zu behaupten, der DGB würde sich nicht an der Organisation breiten Widerstands beteiligen ist eine bodenlose Frechheit – vor allem den Kolleg*innen im Osten Deutschlands gegenüber.

Der Kampf gegen Faschismus, Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus bleibt unser ALLER gemeinsame tägliche Aufgabe. Und ja, auf den DGB kann man sich dabei jederzeit verlassen.

31. Antifa-Fahrt

6. Juni 2024

Es ist uns zur Tradition geworden alljährlich eine Antifa-Fahrt zu machen. Seit über 30 Jahren veranstaltet unser Verband Bildungsreisen zu Orten des Widerstandes oder des Gedenkens an antifaschistische Widerstandskämpfer:innen und Opfer des Holocaust. Über das Himmelfahrtswochenende fand unsere 31. Antifa-Fahrt statt. Sie führte uns in diesem Jahr nach Oświęcim.

An unserem ersten Tag in Oświęcim besuchten wir am Vormittag die Gedenkstätte Auschwitz I (Stammlager). Im Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz wurden in den Jahren von 1940 – 1945 ca. 1,3 Millionen Menschen – vor allem Jüd:innen, Sinti:zze & Rom:nja, Pol:innen, sowjetische Kriegsgefangene – ermordet.

Nach einer kurzen Pause im Café Bergson besuchten wir die Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge und den jüdischen Friedhof. Das Café Bergson befindet sich im 100-Jahre alten Familienhaus der Klugers, in dem Szymon Kluger, der letzte in Oświęcim lebende Jude, gewohnt hat. Die Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge hat als einziges jüdisches Gotteshaus den Zweiten Weltkrieg in Oświęcim überstanden. Informationen findet Ihr unter: https://oshpitzin.pl/

Am zweiten Tag besuchten wir die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau II. Es war schwer zu ertragen und ist auch immer noch schwer zu beschreiben auf den Spuren dessen zu sein, was Menschen anderen Menschen antun können.

Am Nachmittag blieb den Teilnehmer:innen der Fahrt freie Zeit um die Gedenkstätte und die darin enthaltenen Ausstellungsräume ohne Guide zu besuchen, die Stadt Oświęcim auf eigene Faust zu erkunden oder Orte des Gedenkens außerhalb des ehemaligen Lagers aufzusuchen.

Es war eine sehr bewegende Reise, lehrreich und beeindruckend. Wir danken den vielen Sponsor:innen, die uns die Durchführung erst ermöglicht haben. Allen voran der Alternative 54 e.V. und dem Verein der Die Linken im Bundestag.

Lasst uns das „Nie wieder!“ nicht zu einer leeren Phrase verkommen, sondern mit Inhalt und Taten füllen.

31. Antifa-Fahrt

12. April 2024

9. bis 12. Mai nach Oświęcim

Gemeinsam fahren wir über das Himmelfahrtswochenende vom 9. bis 12. Mai 2024 mit einem Reisebus nach Oświęcim (Polen) und besuchen vor Ort die Gedenkstätte Auschwitz mit dem Stammlager sowie Birkenau und suchen Spuren jüdischen Lebens in Oświęcim. Die Übernachtung wird in einem Hotel in Zwei- bis Vierbett-Zimmern in Oświęcim erfolgen. Der Beitrag für Teilnehmende beträgt 170,00 Euro.
Es sind noch wenige Plätze verfügbar. Wer Interesse hat, kann sich bei Kati Engel anmelden unter: engel.tvvdn.bda@gmail.com

Gedenkveranstaltung zum 79. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds

23. Februar 2024

76. Jahrestag der Selbstbefreiung

Donnerstag, 11. April 2024
36. Buchenwaldgedenklauf
15.45 Uhr Friedhof in Bad Köstritz: Gedenkveranstaltung
ab 16.30 Uhr Gera: Staffellauf
gegen 17.00 Uhr Gedenkstein Küchengarten: Abschlussveranstaltung

Freitag, 12. April 2024
16 Uhr Weimar, Andersenstraße: Baumpflanzung im Projekt „1000 Buchen für Buchenwald“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V.
Erinnerungsbaum für Eva Fahidi-Pusztai

Samstag 13. April 2024
Thematische Rundgänge in der Gedenkstätte Buchenwald
12.15 Uhr Jüdische Häftlinge
13.15 Uhr Sinti und Roma
14.15 Uhr Zwangsarbeit
Treffpunkt: Information der Gedenkstätte Buchenwald
Kosten: 7 Euro (ermäßigt 3 Euro)

16.30 Uhr Nohra, Erfurter Str. 40: Baumpflanzung im Projekt „1000 Buchen für Buchenwald“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V.
Erinnerungsbäume für:

  • Robert Siewert
  • Karel Vrkoslav
  • Willi Rattai
  • Häftlinge, die Zwangsarbeit leisten mussten u.a. bei Krupp, Carl Zeiss, Siemens, BMW

Sonntag 14. April 2024
10 Uhr Kinosaal der Gedenkstätte: XIII. Treffen der Nachkommen der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.
Thema Zwangsarbeit

13.30 Uhr, Besucherinformation: EIN WEG DURCH BUCHENWALD ZUM 79. JAHRESTAG DER BEFREIUNG Die Erinnerung und die Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Buchenwald wird getragen von vielen unterschiedlichen Menschen und Initiativen. Gemeinsam mit diesem Netzwerk gestaltet die Gedenkstätte zu jedem Jahrestag der Befreiung den Stationenweg „Geschichte. Bewusst. Machen. Ein Weg durch Buchenwald“.

15 Uhr, ehem. Appellplatz: Gedenkfeier des IKBD (Internationales Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos)

17 Uhr, Glockenturm: Kranzniederlegung

Montag, 15. April 2024
11 Uhr, KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora: Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung

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