„Der Rhein fließt ins Mittelmeer“

19. November 2024

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Am Donnerstag ist Filmabend im filler. in Erfurt 🎥

Zusammen mit dem Filmemacher Offer Avnon und der DGB-Jugend zeigt der TVVdN/BdA den Dokumentarfilm „Der Rhein fließt ins Mittelmeer“.

Zehn Jahre hat der Israeli Offer Avnon in Deutschland gelebt. Sein Aufenthalt in dem Land, für das er als Sohn eines Holocaust-Überlebenden widersprüchliche Gefühle hegt, hat ihn zu einem sehr persönlichen Dokumentarfilm motiviert. Darin lässt er Deutsche, Juden und Polen über ihr Leben erzählen und ihre Sichtweise auf den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust und die Nachkriegszeit darlegen.

Film mit anschließender Diskussion
am Donnerstag, 21. November,
18 Uhr im filler. (, Schillerstraße 44, 99096 Erfurt)
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Der Eintritt ist frei.

Landesdelegiertenkonferenz in Buchenwald

24. Oktober 2024

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Geschäftsführender Landesvorstand in seinem Amt bestätigt

Auf der 18. Landesdelegiertenkonferenz am 19. Oktober 2024 in der Gedenkstätte Buchenwald wurde der Landesvorstand neu gewählt. Kati Engel wurde in ihrem Amt als Landesvorsitzende bestätigt, genauso wie Karin Schrappe als ihre Stellvertreterin, Christiane Schütze als Schatzmeisterin sowie Anne Maddouch und Heidemarie Schwalbe als Beisitzerinnen des geschäftsführenden Landesvorstandes. Als weitere Mitglieder des Landesvorstandes wurden gewählt: Matthias Adorf, Denny Heiter, Katrin Hänsgen, Wolfgang Heise, Felix Ihle, Michael Lemm, Anna-Lena Metz, Elke Pudszuhn, Daniel Starost und Philipp Weltzien.

„Wir bedanken uns bei allen Kameradinnen und Kameraden, die aus dem Landesvorstand ausscheiden, für ihre geleistete Arbeit und ihr Engagement“, äußerte sich Kati Engel nach der Wahl, „und allen Neugewählten wünschen wir viel Freude und stets gutes Gelingen bei ihren bevorstehenden Aufgaben.“

Und Aufgaben gibt es mehr als genug. So gibt es nicht nur Mahn- und Gedenktage, die vorbereitet werden wollen, der neugewählte Landesvorstand hat sich auf seiner konstituierenden Sitzung vorgenommen, auch eine Broschüre über die Geschichte des Landesverbandes herauszubringen, die möglichst zum 80. Geburtstag veröffentlicht werden soll.

Solidarität mit Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner

29. August 2024

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Es ist widerwärtig, dass Menschen angegriffen werden, die das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechterhalten und im „Nie wieder!“ einen klaren Auftrag sehen. In einem Brief an 350.000 Wähler:innen hatte Prof. Dr. Wagner aus Anlass der bevorstehenden Landtagswahl die Verharmlosung des Nationalsozialismus durch die AfD verdeutlicht. Nun wird ihm gedroht – sogar mit dem Tod.

Mit großer Sorge beobachten wir die Zunahme von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Fremdenfeindlichkeit. Der besorgniserregende Erfolg rechter Parteien und Gruppierungen gefährdet unsere vielfältige Gesellschaftskultur und Erinnerungsarbeit. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ist daher darum bemüht, über den Geschichtsrevisionismus und dessen Protagonist:innen aufzuklären.

Wir unterstützen das Engagement der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora für ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein und gegen jede Diskriminierung von Minderheiten. Gleichzeitig verurteilen wir die Angriffe auf Stiftungsdirektor Prof. Dr. Wagner aufs Schärfste.

Thälmann-Gedenken

9. August 2024

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ERINNERN – GEDENKEN – MAHNEN

Anlässlich des 80. Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns laden wir Sie herzlich
am Sonntag, den 18. August 2024
um 15.00 Uhr
im Hof des Krematoriums des ehemaligen KZ Buchenwald

zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung des Thüringer Verbandes der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten und der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora
ein.

Die Gedenk-Rede hält:
Vera Dehle-Thälmann
Sprecherin der deutschen Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e. V. (LGRF),
Enkeltochter von Ernst und Rosa Thälmann

Wir freuen uns darauf, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Die Behauptung, der breite Widerstand seitens der Gewerkschaften werde nicht organisiert, ist falsch

9. August 2024

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Stellungnahme zum Artikel von Regina Girod

Wir als Thüringer VVdN/BdA empfinden die Aussage von Regina Girod in dem Beitrag „Da geht noch was!“ vom 04. Juli 2024 in der antifa: „Dass die Gewerkschaften in einer Situation, in der Rassismus und Ausgrenzung zunehmen, nicht nur Tarifkämpfe führen, sondern breiten Widerstand organisieren müssen, hört man von ihr leider (noch) nicht.“ als eine unverhohlene Frechheit.

Diese Behauptung ist schlichtweg falsch und ein Schlag in das Gesicht all jener Kolleg*innen, die sich seit Jahren an der Organisation von Protesten gegen die extrem Rechte und AfD beteiligen darüber hinaus an diesen teilnehmen und es ist ein besonders harter Schlag ins Gesicht der Kolleginnen, die seit Jahren auch in unserem Verband engagierte Kameradinnen sind und uns immer zuverlässig unterstützen und uns zur Seite stehen.

Der DGB, vertreten durch aktive Kolleg*innen, ist in vielen Bündnissen gegen Rechts aktiv und unterstützt wo es nur geht. Zu behaupten, der breite Widerstand seitens der Gewerkschaften werde nicht organisiert, ist falsch. Gerade in den ostdeutschen Bundesländern, aber eben nicht nur dort ist der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften ein solider, solidarischer Partner an der Seite derjenigen Menschen, die keinen Bockauf die faschistischen Ideen der AfD sowie anderer rechtsextremer Parteien haben und sich ihnen konsequent in den Weg stellen.

Warum tut der DGB das?! Weil es seine ureigene Aufgabe ist:

Am 02. Mai 1933 wurden Gewerkschaftshäuser durch die Nazis überfallen und besetzt. Gewerkschaften enteignet. Kolleginnen verhaftet. Die nicht verhafteten Gewerkschafterinnen werden in die DAF, die Deutsche Arbeitsfront, überführt. Unabhängige Gewerkschaften, als eines der letzten Bollwerke das der Machtergreifung der Nazis noch im Weg stand, ist beseitigt. Von nun an gibt es keine freie Interessenvertretung mehr, keine Mitbestimmung und vor allem kein Streikrecht. Es ist der Beginn des Naziregimes die Gleichschaltung der Gesellschaft voranzutreiben. Es ist der Tag, an dem viele Gewerkschafter*innen in die „Illegalität“, den Untergrund gezwungen werden. Im Untergrund formiert sich Widerstand. Widerstand oppositioneller Gewerkschafter*innen – im Inland wie im Ausland. Versuche den Zusammenhalt aufrecht zu erhalten. Versuche sich zu vernetzen. Versuche den propagandistischen Methoden der Nazis mit politischer Aufklärung entgegenzutreten.

Der Terror gegenüber Gewerkschafterinnen und die abwartend-wohlwollende Haltung vieler Mitbürgerinnen gegenüber den Nazis, machte große Wideranstandsaktionen unmöglich. Tausende Oppositionelle – Gewerkschafterinnen wie auch Sozialdemokratinnen und Kommunist*innen – wurden weiterhin verhaftet, gefoltert und ermordet. Im Untergrund und im Exil aber ging der Kampf gegen das Naziregime ununterbrochen weiter.

Ja, wir haben heute eindeutig bessere Zeiten, den Kampf gewonnen haben wir aber noch lange nicht! Wir sind so nah an einem antidemokratischen Wandel wie noch nie seit Deutschland vom Terror der Faschisten befreit wurde.

Eine Lehre aus der Zeit vor der Machtergreifung ist vor allem, dass der DGB eine Einheitsgewerkschaft ist. Der Solidaritätsgedanke ist grundlegend für jede Mitgliedsgewerkschaft. Das heißt: Die DGB Mitgliedsgewerkschaften müssen Ihre verbündeten, antifaschistischen Strukturen weiter und bedingungslos unterstützen – und das tun sie.

Ein Beispiel gefällig?! Das „Auf die Plätze“-Bündnis in Erfurt. Dort ist der DGB seit vielen Jahren starker Partner. Gemeinsam wurde dort, z. B. am 20.01.2024, nach dem Bekanntwerden der Correctiv-Recherche eine Demonstration organisiert, an der rund 12.000 Menschen teilnahmen – vor allem Gewerkschafter*innen. Gemeinsam mit dem Bündnis organisiert der DGB eine Demonstration für den 25.08.2024, eine Woche vor den wohl bedeutendsten Landtagswahlen in Thüringen.

Die Liste der Unterstützung lässt sich noch um einiges erweitern. Dies zu sehen und wahrzunehmen bedarf keiner sonderlich großen Anstrengung, treibt man sich doch heute in den sozialen Medien rum.

Zu behaupten, der DGB würde sich nicht an der Organisation breiten Widerstands beteiligen ist eine bodenlose Frechheit – vor allem den Kolleg*innen im Osten Deutschlands gegenüber.

Der Kampf gegen Faschismus, Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus bleibt unser ALLER gemeinsame tägliche Aufgabe. Und ja, auf den DGB kann man sich dabei jederzeit verlassen.

31. Antifa-Fahrt

6. Juni 2024

Es ist uns zur Tradition geworden alljährlich eine Antifa-Fahrt zu machen. Seit über 30 Jahren veranstaltet unser Verband Bildungsreisen zu Orten des Widerstandes oder des Gedenkens an antifaschistische Widerstandskämpfer:innen und Opfer des Holocaust. Über das Himmelfahrtswochenende fand unsere 31. Antifa-Fahrt statt. Sie führte uns in diesem Jahr nach Oświęcim.

An unserem ersten Tag in Oświęcim besuchten wir am Vormittag die Gedenkstätte Auschwitz I (Stammlager). Im Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz wurden in den Jahren von 1940 – 1945 ca. 1,3 Millionen Menschen – vor allem Jüd:innen, Sinti:zze & Rom:nja, Pol:innen, sowjetische Kriegsgefangene – ermordet.

Nach einer kurzen Pause im Café Bergson besuchten wir die Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge und den jüdischen Friedhof. Das Café Bergson befindet sich im 100-Jahre alten Familienhaus der Klugers, in dem Szymon Kluger, der letzte in Oświęcim lebende Jude, gewohnt hat. Die Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge hat als einziges jüdisches Gotteshaus den Zweiten Weltkrieg in Oświęcim überstanden. Informationen findet Ihr unter: https://oshpitzin.pl/

Am zweiten Tag besuchten wir die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau II. Es war schwer zu ertragen und ist auch immer noch schwer zu beschreiben auf den Spuren dessen zu sein, was Menschen anderen Menschen antun können.

Am Nachmittag blieb den Teilnehmer:innen der Fahrt freie Zeit um die Gedenkstätte und die darin enthaltenen Ausstellungsräume ohne Guide zu besuchen, die Stadt Oświęcim auf eigene Faust zu erkunden oder Orte des Gedenkens außerhalb des ehemaligen Lagers aufzusuchen.

Es war eine sehr bewegende Reise, lehrreich und beeindruckend. Wir danken den vielen Sponsor:innen, die uns die Durchführung erst ermöglicht haben. Allen voran der Alternative 54 e.V. und dem Verein der Die Linken im Bundestag.

Lasst uns das „Nie wieder!“ nicht zu einer leeren Phrase verkommen, sondern mit Inhalt und Taten füllen.

31. Antifa-Fahrt

12. April 2024

9. bis 12. Mai nach Oświęcim

Gemeinsam fahren wir über das Himmelfahrtswochenende vom 9. bis 12. Mai 2024 mit einem Reisebus nach Oświęcim (Polen) und besuchen vor Ort die Gedenkstätte Auschwitz mit dem Stammlager sowie Birkenau und suchen Spuren jüdischen Lebens in Oświęcim. Die Übernachtung wird in einem Hotel in Zwei- bis Vierbett-Zimmern in Oświęcim erfolgen. Der Beitrag für Teilnehmende beträgt 170,00 Euro.
Es sind noch wenige Plätze verfügbar. Wer Interesse hat, kann sich bei Kati Engel anmelden unter: engel.tvvdn.bda@gmail.com

Gedenkveranstaltung zum 79. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds

23. Februar 2024

76. Jahrestag der Selbstbefreiung

Donnerstag, 11. April 2024
36. Buchenwaldgedenklauf
15.45 Uhr Friedhof in Bad Köstritz: Gedenkveranstaltung
ab 16.30 Uhr Gera: Staffellauf
gegen 17.00 Uhr Gedenkstein Küchengarten: Abschlussveranstaltung

Freitag, 12. April 2024
16 Uhr Weimar, Andersenstraße: Baumpflanzung im Projekt „1000 Buchen für Buchenwald“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V.
Erinnerungsbaum für Eva Fahidi-Pusztai

Samstag 13. April 2024
Thematische Rundgänge in der Gedenkstätte Buchenwald
12.15 Uhr Jüdische Häftlinge
13.15 Uhr Sinti und Roma
14.15 Uhr Zwangsarbeit
Treffpunkt: Information der Gedenkstätte Buchenwald
Kosten: 7 Euro (ermäßigt 3 Euro)

16.30 Uhr Nohra, Erfurter Str. 40: Baumpflanzung im Projekt „1000 Buchen für Buchenwald“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V.
Erinnerungsbäume für:

  • Robert Siewert
  • Karel Vrkoslav
  • Willi Rattai
  • Häftlinge, die Zwangsarbeit leisten mussten u.a. bei Krupp, Carl Zeiss, Siemens, BMW

Sonntag 14. April 2024
10 Uhr Kinosaal der Gedenkstätte: XIII. Treffen der Nachkommen der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.
Thema Zwangsarbeit

13.30 Uhr, Besucherinformation: EIN WEG DURCH BUCHENWALD ZUM 79. JAHRESTAG DER BEFREIUNG Die Erinnerung und die Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Buchenwald wird getragen von vielen unterschiedlichen Menschen und Initiativen. Gemeinsam mit diesem Netzwerk gestaltet die Gedenkstätte zu jedem Jahrestag der Befreiung den Stationenweg „Geschichte. Bewusst. Machen. Ein Weg durch Buchenwald“.

15 Uhr, ehem. Appellplatz: Gedenkfeier des IKBD (Internationales Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos)

17 Uhr, Glockenturm: Kranzniederlegung

Montag, 15. April 2024
11 Uhr, KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora: Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung

Gedenken an Rudolf Breitscheid

25. August 2023

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In der Gedenkstätte Buchenwald haben am 24. August Vertreter:innen der SPD Thüringen, der Stadtverwaltung Weimar, der Gedenkstätte Buchenwald und des TVVdN/BdA an den Sozialdemokraten und Widerstandskämpfer, Rudolf Breitscheid, erinnert. Der Reichstagsabgeordnete war Häftling des KZ Buchenwalds und am 24. August 1944 bei einem Bombenangriff alliierter Fliegerverbände auf das Lager ums Leben gekommen.

Für unseren Verband hielt Heidemarie Schwalbe sehr eindringliche Gedenkworte: „Pazifist, Kämpfer für Demokratisierung und sozialen Fortschritt, Verteidiger von Frauenrechten, Rufer nach Einigkeit zur Bekämpfung des Faschismus – wie aktuell ist das immer noch!

Wie viele sogenannte Dammbrüche muss es noch geben bis sich alle demokratischen Kräfte einig sind, zusammenstehen und klar bekennen: hier und in einigen Ländern Europas, wie Polen, Finnland, Spanien und Italien läuft deutlich etwas schief, bis hier hin und nicht weiter!

Wo bleibt eine breite gesellschaftliche Gegenbewegung von demokratischen Parteien, Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kunstschaffenden, Feministinnen, Umweltbewegten?

Nicht die Rechtfertigung von Waffenlieferungen bis hin zum Einsatz von Streubomben sind der Weg, sondern eine klare Absage an alle Kriegsbefürworter, Ringen um internationale Verständigung, Reduzierung der sozialen Ungleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und der Übergang zu sauberen Energieformen sind Ansätze, eine neue Welt des Friedens und der Freiheit aufzubauen.

Ich bin sicher, das wären auch Ansatzpunkte für Rudolf Breitscheid, wenn er noch unter uns wäre.“

Thälmann-Gedenken in Buchenwald

19. August 2023

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Ein Auszug aus der Rede Knut Korschewskys

„Unzweifelhaft hat der historische Vergleich das Problem, dass er hinkt. Das hat ja sinngemäß schon Karl Marx festgestellt, als er im Achtzehnten Brumaire davon sprach, dass Geschichte sich wiederhole – „das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce“. Aber wir wissen auch, dass es die Lehren der Geschichte sind, die wir für eine bessere Zukunft ziehen müssen.

Wenn wir das jetzt auf die Zeit der Weimarer Republik beziehen und auf die unsere, dann müssen wir feststellen, dass es damals wie heute starke linke Kräfte gab und einen immer weiter zunehmenden Faschismus. 1920 gab es den erfolgreichen Zusammenschluss der Arbeiter:innenbewegung gegen den Kapp-Putsch, 1923 eine sozialdemokratisch-kommunistische Regierung in Thüringen und Sachsen, die dann mit Waffengewalt und unter Einsatz der Reichswehr zerschlagen wurde. Im Gegenzug begannen die Nationalsozialisten, an Zulauf zu gewinnen, bis 1930 die erste Landesregierung unter Beteiligung der Faschisten in Thüringen an die Macht kam.

Heute schauen wir auf neun Jahre eines rot-rot-grünen Bündnisses unter der Ministerpräsidentschaft von Bodo Ramelow zurück und erleben zeitgleich einen Aufstieg der AfD mit dem traurigen Höhepunkt der Wahl des AfDlers Sesselmann zum ersten Landrat in meinem Wahlkreis Sonneberg. Das zeigt ganz klar: In Thüringen sind wir über „Wehret den Anfängen“ längst hinaus und es ist unsere historische Verantwortung, den Schneeball AfD zu zertreten, ehe er zu einer Lawine heranwächst. […]

Wir müssen immer wieder klar benennen, wo der wahre Feind steht. Als Antifaschistinnen und Antifaschisten stellen wir uns entschlossen dem Rechtsruck in dieser Gesellschaft entgegen und such das breite Bündnis in diesem Kampf auch mit denjenigen, zu denen uns sonst vieles trennen mag.

Eine zweite Lehre gilt es aus der Historie zu ziehen: Es darf niemals eine Kooperation oder ein Zusammentun mit Faschisten aus taktischen Gründen geben. […] Antifaschismus ist nicht taktisch, er ist eine Grundüberzeugung und muss ein fester Bestandteil unserer Politik und ein Handlungsleitfaden in jeder Minute unseres Lebens sein. […]

Aber schon heute ist ein klares antifaschistisches Bekenntnis leider mit Mut verbunden. Die Faschisten haben nie aufgehört, in diesem Land zu existieren und zu morden, die Menschenwürde mit Füßen zu treten und unsere Demokratie zu verhöhnen. Ich wünsche uns allen den Mut, immer zu unseren Überzeugungen zu stehen, so wie es Ernst Thälmann tat. Lasst uns gemeinsam zusammenstehen für eine gerechte, friedliche und antifaschistische Welt.“

Anlässlich des 79. Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns luden der TVVdN/BdA zusammen mit der LAG Buchenwald-Dora zu einem gemeinsamen Gedenken in den Hof des ehemaligen Krematoriums der Gedenkstätte Buchenwald ein. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt durch den antifaschistischen Chor Pir-Moll aus Pirna.

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